Kurz vor Ende des Bauhausjubiläumsjahres ist im Dezember ein Buch erschienen, das unter dem Titel „Marke Bauhaus 1919-2019: Der Sieg der ikonischen Form über den Gebrauch“ aufarbeiten will, was weltweit mit dem Begriff Bauhaus in Verbindung gebracht und mithilfe seiner Wirkungsmacht vermarktet wird. Der Herausgeber Philipp Oswalt, ehemaliger Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau und Professor an der Universität Kassel, stellt es am Donnerstag, 9. Januar im Arch+ Salon in Berlin vor.
Oswalt vertritt die These, dass nicht Funktion und Gebrauch das Bauhaus auszeichnen, sondern Symbolik. Was wir heute als Bauhaus kennen, heißt es in der Ankündigung, sei eine posthume Kreation, die unter maßgeblicher Mitwirkung von Alt-Nazis 1968 geformt worden sei, um Deutschland der Welt erfolgreich als ein demokratisches und progressives Land zu präsentieren. Mit dem 100-jährigen Bauhausjubiläum habe sich die totale Touristifizierung eines untoten Erbes vollzogen, das längt seiner einst produktiven Kraft beraubt sei. Wenn das mal keine steile Vorlage für alldiejenigen ist, die das Bauhausjahr eher gelangweilt bis enttäuscht verabschiedet haben.
Um Anmeldung wird gebeten.
Termin: Donnerstag, 9. Januar 2020, 19 Uhr
Ort: Arch+ Space, Friedrichstr. 23 A, 10969 Berlin
Zum Thema:
Programm: www.archplus.net
Interview mit Philipp Oswalt zu Hannes Meyer: www.baunetz.de
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STPH | 09.01.2020 14:20 Uhr...
warum soll nicht alles das Stimmen und die fortgesetzte Zertrümmerung und Selbstinfragestellung sowohl von Gropius als auch Oswalt zu einer Gestaltlosigkeit führen, in der alles formlos zwischen ganz innen und ganz außen oszilliert, eher eine Methode.
diese Methode dann für sämtliche Prozesse taugt und sie abbildet, auch die zukünftigen.
Analyse und Synthese. Die Suche nach der Frage, die weiter führt als jede antwort.