Expressionismus, so schreibt Gesine Schwan, sei die Freude am Experiment – auch in der Architektur. Anstatt sich in „möglichst unveränderbare Gehäuse, die man immer schon kannte, zurückzuziehen und darin die Heimat ‚festzuhalten‘, lädt dieser Architekturstil, auch wenn er keineswegs nur in Großstädten seinen Ausdruck fand, […] zur Neugier auf ein rauschendes Leben in der Metropole ein, in der sich die verschiedensten Menschen mit ihren Erfahrungen, Fantasien und Wünschen treffen“, formuliert die Politikwissenschaftlerin in ihrem Vorwort zum jüngst erschienenen Buch „Fragments of Metropolis – East/Osten“.

Mit dem neuesten Band ihrer per Crowdfunding finanzierten Reihe setzen die beiden Herausgeber Niels Lehmann und Christoph Rauhut – der am 1. September die Nachfolge Jörg Haspels als Landeskonservator antrat – ihr Forschungsprojekt zur Faszination der Metropolis mit ihrer von Komplexität, Vertikalität und Theatralik geprägten Architektur fort. Bereits „Fragments of Metropolis – Berlin“ (2015) und „Fragments of Metropolis – Rhein & Ruhr“ (2016) dokumentierten eindrücklich den Aufbruch der Baukunst in die Goldenen Zwanziger – mit regional unterschiedlichen Schwerpunkten und Protagonisten.

Nun widmeten sie sich Ostmitteleuropa und der dortigen, sich in der gebauten Umwelt spiegelnden Vision einer neuen, modernen Gesellschaft. „Fragments of Metropolis – East/Osten“ versammelt Planzeichnungen und aktuelle Fotografien von 170 expressionistischen Gebäuden in Tschechien, Polen und der Slowakei. Das Buch wird am kommenden Mittwoch, den 5. September 2018 im Beisein der Herausgeber im Rahmen von Archint 1918_2018 im Tschechischen Zentrum Berlin vorgestellt.

Termin: Mittwoch, 5. September 2018, 19 Uhr
Ort: Tschechisches Zentrum, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin

Zum Thema:

www.berlin.czechcentres.cz/programm
www.fragmentsofmetropolis.eu

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