Erstaunliche Koalitionen tun sich in der Berliner Planerszene zusammen, seitdem Hans Stimmann in den Ruhestand gegangen ist. So sind einstige Protagonisten (und Auftragnehmer) des Berliner Planwerks Innenstadt in hier genauso vertreten wie damalige explizite Gegner.
Zur Erinnerung: „Das Planwerk Innenstadt Berlin (Vorentwurf 1996, Senatsbeschluss 1999) löste die euphorischen, aber unrealistischen Wachstumsphantasien unmittelbar nach der Wiedervereinigung Berlins ab. Es zeichnete erstmals die City-Ost und die City-West zusammen und fragte nach der Kontinuität der Stadt. Mit seiner unkritischen Orientierung am gründerzeitlichen Stadtgrundriss führte das Planwerk Innenstadt jedoch in die Sackgasse der Konfrontation von Historisten und Modernisten sowie von West und Ost.“
Diese Beschreibung stammt von den Herausgebern eines neuen Diskussionsbandes „Berlin plant. Plädoyer für ein Planwerk Innenstadt 2.0“, der von Harald Bodenschatz (West) und Thomas Flierl (Ost) zusammengestellt wurde. Auch die amtierende Senatsbaudirektorin kommt darin zu Wort. Worum geht es?
„‚Berlin plant‘ enthält Texte, die in der Auseinandersetzung mit dem Planwerk Innenstadt entstanden und auf dessen kritische Fortentwicklung zielen. Mit dem ‚Planwerk Innenstadt 2.0‘ zeichnet sich die dritte Phase Berliner Stadtplanung seit 1990 ab.“ Das Buch wird am 21. September 2010 in der Berliner Architektenkammer öffentlich vorgestellt und diskutiert.
Termin: 21. September 2010, 19 Uhr
Ort: Architektenkammer Berlin, Karl-Marx-Allee 78, 10243 Berlin