Während das Massenmedium Ansichtskarte der Übermittlung von Urlaubsgrüßen dient, enthüllen ihre Fotomotive oft Geschichten von alltäglichen Veränderungen in einer bestimmten Region. Die Postkarten aus der Materialsammlung des Architekten Ulrich Brinkmann stammen aus dem ehemals idyllischen Osten Italiens - der sogenannten „Malerlandschaft“. Auf eine besonders anschauliche Weise dokumentieren die Motive all jene Veränderungen, die sich nach dem zweiten Weltkrieg in dem traditionell geprägten Kulturraum vollziehen: die zunehmende Verkabelung, die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen und Tunnel, die Beschleunigung und die Betonmasse. Gleichzeitig vermitteln sie auch die damalige Haltung zum Fortschritt – den Stolz auf die Errungenschaften der Moderne.
Anhand der Sammlung von solchen Postkartenabbildungen fasst Ulrich Brinkmann die Geschichte der europäischen Alltagsmoderne der Fünfziger- bis Siebzigerjahre auf rund 200 Seiten zusammen. Seine im DOM Publishers Verlag erschienene Publikation „Die Urbanisierung der latinischen Malerlandschaft. Postkarten der italienischen Nachkriegsmoderne“ stellt er am kommenden Freitag, 19. Januar 2018 im Collaboratorium CLB Berlin erstmals in Deutschland vor.
Termin: Freitag, 19. Januar 2018, 19.30 Uhr
Ort: CLB Berlin im Aufbau Haus, Prinzenstraße 84.2, 10969 Berlin
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter anmeldung@clb-berlin.de wird gebeten.
Die Urbanisierung der latinischen Malerlandschaft
Ulrich Brinkmann
DOM Publishers Verlag, Berlin 2017
Softcover, 210 × 230 mm, 192 Seiten, 150 Abbildungen
ISBN 978-3-86922-637-8
deutsch / italienisch
Zum Thema:
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