Beton-Monster, die um Hilfe rufen? #SOSBrutalism nennt sich die gemeinsame Initiative des Deutschen Architekturmuseums und der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit uncube. Das Ziel: Die vielen bedrohten Bauten des Brutalismus vor dem Abriss zu retten. Denn wie kaum ein anderer Zweig der modernen Architektur ist der Brutalismus heute in der Öffentlichkeit umstritten – ja seine rohe Formensprache gilt sogar geradezu als Inbegriff alles architektonischen Bösen. Zu Unrecht natürlich, denn eher Haltung als Stil, ist diese robuste und uneitle Architektur in vielerlei Hinsicht bis heute vorbildlich.
Den Ausgangspunkt von #SOSBrutalism bildet ein umfangreiches Online-Archiv, das aktuell bereits über 700 Bauten fasst. Diese werden nicht nur dokumentiert, sondern auch nach ihrem Status katalogisiert. Bedroht, abgerissen oder doch gerade noch gerettet? Darüber können sich Freunde und Fürsprecher des Brutalismus hier verständigen. Der Austausch über verschiedene soziale Medien ist dabei zentrales Element der Initiative –schließlich geht es auch darum, das Bewusstsein für die Qualitäten dieser Architektur zu stärken.
Als offene Initiative ist #SOSBrutalism auf die Hilfe möglichst vieler interessierter Unterstützer ausgelegt. Welche bisher unentdeckten brutalistischen Meisterwerke gibt es? Wer hat gute Bilder oder weitergehende Informationen? Eine Email genügt – die Beton-Monster werden es ihren Rettern danken. Was als nächstes passiert? Geplant sind unter anderem eine Ausstellung im DAM und ein umfangreicher Katalog.
www.sosbrutalism.org
Teaser: Eldar Sharon (CC BY-SA 3.0)
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d.teil | 10.11.2015 16:26 Uhrinteressante seite, aber.....
Aalto? Kahn? Lasdun? Steiner? Eiermann? Ando? Seidler? Stefan Böhm? oder gar Hannes Meyer (hallo? Neue Sachlichkeit!!!!) ? zu finden unter Brutalismus? um nur wenige Beispiele zu nennen.........Ahem.............Habe ich was nicht mitbekommen?