Nach der Renaturierung der Isar im Münchener Stadtgebiet kann der Fluss wieder als „reißender“ alpiner Wildfluss erlebt werden. An einer stadträumlich bedeutenden Stelle zwischen den Stadtteilen Au-Haidhausen und Ludwig-/Isarvorstadt in Höhe der Klenzestraße soll eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über das verbreiterte Flussbett entstehen, die sich von den beiden Isardämmen aus aufspannt. Die Stelle wird geprägt von der doppeltürmigen, neoromanischen St.-Maximilian-Kirche; auch das Deutsche Museum ist in Sichtweite.
Ende Oktober wurde nun ein Wettbewerb für diesen „Klenzesteg“ entschieden, der mit zwei gleichwertigen Siegern endete. Die Jury unter Vorsitz von Fritz Auer vergab diese Preise:
- ein 1. Preis: Christoph Mayr Architekten, München; Oliver Englhardt & structures, München, mit B&C Associati und IT Bergmeister; terrain: Architekten und Landschaftsarchitekten, München
- ein 1. Preis: hoe architects, München; schlaich bergermann und partner – sbp gmbh, Stuttgart; lohrer.hochrein landschaftsarchitekten, München
- Anerkennung: Adam Architekten GbR, München; Grad Ingenieurplanungen, Ingolstadt; Tallavania Landschaftsarchitekten, Oberschleißheim
- Anerkennung: Firmhofer + Günther Architekten, München; Erhard Kargel, Linz, ABES Wagner & Partner ZT-GmbH, Graz; grünfabrik Landschaftsarchitekten, Altdorf
Die Jury urteilte über den 1. Preis von
Mayr Architekten: „Der Entwurf zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Steg in einem weiten Schwung frei über den Fluss spannt. Sein Tragwerk und die Wegeführung bilden eine skulpturale Einheit. Das Gesamtkonzept ist eigenständig und von hoher Qualität, ohne in Konkurrenz zu den denkmalgeschützten Brücken (Wittelsbacher Brücke und Reichenbachbrücke) zu treten. Das Erscheinungsbild ist nicht historisierend, sondern vielmehr eine überzeugende Verschmelzung von technischer Notwendigkeit und skulpturaler Qualität.“
Den 1. Preis von
hoe architects beurteilte die Jury so: „Der Entwurf führt in einem eleganten Schwung von der Klenzestraße in die Eduard-Schmid-Straße. In Flussmitte wird der Steg aufgeweitet, um Platz zu bieten für eine attraktive Aufenthaltszone. Der Flussraum und das Stadtbild werden durch die schlanke Konstruktion wenig tangiert. So ist der Ansatz ein zeitgemäßer und angemessener Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe.“
Beide Sieger-Arbeiten sind bis 22. November, Mo-Fr 8-20 Uhr, in der Halle des Technischen Rathauses (Berg am Laim), Friedenstr. 40, 81671 München, ausgestellt.
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