Warschau wird um eine beinahe 500 Meter lange Brücke reicher, die mit architektonischer Qualität punktet, ohne mit falscher Geste aufzutrumpfen. Um das Zentrum mit dem Stadtteil Praga für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer besser zu verbinden, projektierte die Stadt den Bau einer Fuß- und Radfahrerbrücke und schrieb anschließend einen Wettbewerb aus. Gegen 40 Konkurrenten setzten sich das international aufgestellte Ingenieurbüro Schüßler-Plan mit Hauptsitz in Düsseldorf und das in London ansässige Büro DKFS Architects durch.
„Die Brücke weist eine zurückhaltende und ungewöhnlich elegante Form auf und fügt sich nahtlos in das vorhandene Stadt- und Landschaftsbild ein“, urteilte die Jury. Die zeitgemäß gestaltete Stahlkonstruktion wird die Weichsel möglichst flach überspannen, um den Status des UNESCO-Weltkulturerbes, den die Altstadt Warschaus genießt, nicht zu gefährden. In anderen Städten waren lokale Planer und Politiker in dieser Hinsicht weitaus weniger sensibel.
Schüßler-Plan und DKFS Architects entschieden sich für eine Zügelgurtkonstruktion mit geneigtem Pylon, wodurch eine pointierte Übersetzung des Kräfteverlaufs in eine architektonische Form gelang. An manchen Stellen wird die geplante Karowa-Brücke über Aussichtsterrassen in Form von Freitreppen verfügen, die den Nutzern Ausblicke auf Warschaus Altstadt gewähren. (gh)
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