Die letzte Entscheidung dürfte nicht leichtfallen: Die Brückenentwürfe von OMA (Rotterdam) und Dietmar Feichtinger Architectes (Montreuil/Wien) für Bordeaux sind jetzt als gleichberechtigte Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen und formal sowie im Anspruch nicht weit voneinander entfernt.
Beide Büros schlagen schlichte Bänder vor, die die Garonne überspannen werden. Die Brücke verbindet zwei unterschiedlich gestaltete Ufer: Die rechte Seite ist von Wiesen und Pappeln bestimmt, die linke ist urbaner und schließt unmittelbar an die Stadt an.
Die Brücke soll das Kontinuum des öffentlichen Raums fortsetzen und als „städtische Promenade“ über den Fluss führen (Feichtinger). Wasser und Landschaft werden von der Brücke nicht dominiert.
Den Promenaden-Gedanken haben auch die Architekten von OMA; sie sehen die Brücke nicht als das eigentliche Ereignis, sondern als Plattform für die Stadt und deren Aktivitäten.
Beide Brücken beschreiben einen sanften Schwung und gehen an ihren Enden ohne Unterbrechung in die Stadtlandschaft über. Sie stehen auf schlichten Stützen und lassen dem Bootsverkehr ausreichend Raum. Neben dem Auto- und Straßenbahnverkehr sehen die Planer beider Büros besonders viel Platz für die Fußgänger und Fahrradfahrer vor. Feichtinger Architectes arbeiten mit zwei Niveaus: Oben verläuft die Straße, die Fußgänger laufen seitlich davon und auf der unteren Ebene.
Im Dezember dieses Jahres soll die endgültige Entscheidung fallen; mit der Fertigstellung rechnen die Auftraggeber 2018.
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