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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Broschuere_erschienen_1466105.html

13.12.2010

Backsteinexpressionismus in Gelsenkirchen

Broschüre erschienen


Backsteinexpressionismus? Wer in der Baugeschichte leidlich aufgepasst hat, verortet so etwas wohl hauptsächlich in Norddeutschland: Böttgerstraße in Bremen von Bernhard Hoetger, Chilehaus in Hamburg von Fritz Hoeger...

Wenige wissen, dass dieser „Stil“ auch und gerade im Ruhrgebiet zu großer Popularität gekommen ist. Viele wichtige Verwaltungsbauten, aber auch Kirchen oder gar Zechen der zwanziger Jahre sind hier in einem vergröberten Mainstream-Expressionismus ausgeführt, den Spötter auch gern als „Dreiecksmoderne“ bezeichnen. Ihnen gemeinsam ist die Verwendung hart gebrannten Klinkers für die Fassaden, der sich in der verschmutzten Industrieluft des Ruhrgebiets bewährt hatte.

Die Stadt Gelsenkirchen hat soeben eine 32-seitige, höchst verdienstvolle Broschüre neu aufgelegt, in der sie 20 herausragende Bauwerke dieses Stils in Gelsenkirchen vorstellt. Allen voran die berühmte Heilig-Kreuz-Kirche im Ortsteil Ückendorf von Josef Franke, die das Bistum Essen unverantwortlicherweise seit 2007 leer stehen lässt, und das mächtige Hans-Sachs-Haus im Herzen der City von Alfred Fischer, das fast abgerissen worden wäre und von dem jetzt immerhin die Umfassungsmauern erhalten bleiben, um von einem Neubau aus der Feder Volkwin Margs (gmp) aufgefüllt zu werden.

Das Heft lädt zum Spazieren und Entdecken ein; es gibt weitere Bauten z.B. aus dem Frühwerk von Fritz Schupp und Martin Kremmer, die hier zwar erwähnt, aber nicht besprochen sind. Eine Verortung aller Objekte im Stadtplan rundet diesen wunderbaren kleinen Führer ab.

Stadtprofile Gelsenkirchen 1: Backstein-Expressionismus
Hg.: Stadt Gelsenkirchen. 4. Auflage, Dezember 2010


Erhältlich: kostenlos an 30 Auslageorten in Gelsenkirchen oder zum Download (PDF) hier.


Zum Thema:

www.gelsenkirchen.de


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