„Au Bon Coin“ hieß das Café in diesem Eckhaus in Saint-Denis an der nördlichen Pariser Stadtgrenze, „Zur guten Ecke“. Bekannt wurde das kleine Arbeiterhaus am Kanal durch Frankreichs berühmtesten Fotografen: Robert Doisneau verewigte das Haus im Jahr 1945 auf einem seiner wichtigsten Fotos im Nebel. Doch zuletzt war das „Maison Doisneau“, wie es im Volksmund heißt, baufällig und verlassen.
Das änderte sich, als es 2012 neue Eigentümer bekam: Das Brüderpaar ließ das junge Atelier d'Architecture Ramdam aus Paris dort fünf Wohnungen, darunter zwei zweigeschossige Maisonetten, einbauen. Entstanden ist ein Ort der Alternativkultur, den seine Bewohner schon während der von spontanen Kultur-Events begleiteten Bauarbeiten „Le coin des rêves“ nennen: Die Ecke der Träume.
Die Architekten ließen den bestehenden dreieckigen Ziegelbau sorgfältig wiederherstellen und ergänzten ihn um einen zeitgemäßen Erweiterungsbau aus einer Holzrahmenkonstruktion. Die Fassaden dieses Anbaus bestehen aus unbehandeltem Lärchen- und Douglasien-Holz. Die Architekten sehen ihre symbolträchtige Intervention so: „Die beiden Gebäude ergänzen einander und schaffen eine neue Ikonographie des Ortes“. Robert Doisneau hätte seine Freude an dieser sympathischen Bricolage gehabt. (-tze)
Fotos: Michèle Constantini
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen: