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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Brand-uebungsgebaeude_in_Zuerich_2314979.html

15.09.2011

Skulpturaler Turm

Brand-Übungsgebäude in Zürich


Übungsgebäude für Sicherheitskräfte – sei es nun für die Polizei, die Feuerwehr oder das Militär – sind meistens unerträglich banale Kisten. Dass man aus der Bauaufgabe „Brandhaus“ auch ein Stück spannende Architektur zaubern kann, beweisen die Schweizer Architekten Staufer & Hasler (Frauenfeld) mit dem neuen Brandhaus II für Zürich auf dem Areal des Ausbildungszentrums Rohwiesen (Opfikon-Glattbrugg).

Wie das geht? Die Architekten transformieren das Brandhaus einfach zu einer dreidimensionalen Collage unterschiedlicher Wohnhaustypen. Zudem stapeln sie die geforderte Fläche auf fünf Geschosse, anstatt sie in einem Flachbau zu organisieren. Dadurch ist das Brandhaus nicht nur so hoch wie ein durchschnittliches Zürcher Mietshaus, die Feuerwehrmänner können auch gleich in zwei verschiedenen Treppenhäusern das Erklimmen der oberen Geschosse üben – einem einläufigen und einem zweiläufigen.

Denn das Brandhaus – dank seiner großen Höhe auf kleiner Grundfläche schon fast ein Turm – ist ein Zwitter: Auf der einen Seite gibt es einen klassischen „Altbau“ mit Satteldach und Spitzgiebel, auf der anderen einen Neubau mit Flachdach. Auf dem asymmetrischen Dachgiebel kann man zudem das Klettern auf unterschiedlichen Dachneigungen hervorragend üben. Im Inneren setzt sich die differenzierte Gestaltung des Hauses fort: Das System „Treppe – Vorraum – Brandraum“ kann hier mittels verschiedener Türen und verschwenkbarer Wände variiert werden. So wird Routine bei den Übungsläufen vermieden. Möbelatrappen wie eine Küche, ein Bett oder ein Labor, eine „Garage“ im Erdgeschoss und ein „Lager“ simulieren übliche Brandherde.

Die Gestaltung des durchgängig aus vorgefertigten Betonteilen errichteten Brandhauses orientiert sich ebenfalls an Nutzung und Geschichte des Ortes. Es wurden zwei verschiedene Schalungen eingesetzt: „Grobe, sägerohe Bretter auf der einen Seite des Hauses, teilweise verkohlte Bohlen auf der anderen Seite. Der gegossene Beton nahm den Ruß auf, so dass das neue Brandhaus II tatsächlich deutliche Merkmale des Feuers trägt, obwohl dies mit der neuen Technik (gefeuert wird jetzt mit Gas, nicht mehr mit Holz) gar nicht mehr möglich ist.“


Zum Thema:

www.stadt-zuerich.ch


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