Auf der 30. Ausgabe der Immobilienmesse MIPIM (Marché international des professionnels de l'immobilier) im französischen Cannes wurden vergangene Woche die MIPIM Awards 2019 und die MIPIM Future Project Awards verliehen.
Die 12-köpfige internationale Jury der MIPIM Awards, der überwiegend Immobilienentwickler*innen angehörten, wählte aus 108 Einsendungen zunächst 40 Finalisten und vergab dann 12 Preise in zwölf Kategorien. Darunter finden sich diesmal zwei deutsche Projekte: Als „Best Residential Development“ erhalten die Auszeichnung Sauerbruch Hutton Architekten mit Woodie in Hamburg: Das Wohnheim auf der Elbinsel Wilhelmsburg entstand als Holzmodulbau, es ermöglicht mit seiner schlichten, aber hochwertigen Ausstattung der 371 Einzelappartments und der platzeffizienten Raumaufteilung bezahlbare Mietpreise und richtet sich vor allem an Studierende. Als „Best Urban Regeneration Project“ wurde die neue Altstadt in Frankfurt am Main prämiert. An dem städtebaulichen Großprojekt unter Federführung von Schneider Schumacher waren insgesamt 20 Architekturbüros beteiligt.
Während die MIPIM Awards an fertig gestellte Bauten und Projekte vergeben werden, zeigen die vom britischen Magazin The Architectural Review verliehenen MIPIM Future Projects Awards einen Querschnitt zukunftsträchtiger Entwürfe. Hier konnten in 16 Kategorien ebenfalls zwei deutsche Architekturbüros Preise ergattern.
blauraum aus Hamburg gewinnen in der Sektion „Offices“ für ihr Bürobauprojekt Built with St. Pauli. Eine ganze Reihe begrünter und gemeinschaftlich nutzbarer Räume wie Wintergärten, Terrassen, Teeküchen, Bibliothek, Showroom, Konferenz- und Besprechungsräume formen in dem langgestreckten Riegel ein in der Fassade ablesbares vertikales St. Pauli en miniature. Ingenhoven Architects + Architectus (Sydney) werden mit ihrem in Sydney geplanten Turm, der unter dem Namen 505 George Street firmiert, als bestes „Tall Building“ geehrt. Der elegant kurvierte Wolkenkratzer ist ökologisch mit den höchsten Ansprüchen geplant und soll durch die Integration unterschiedlicher Funktionen die soziale Durchmischung fördern. Er wird mit 270 Metern Höhe zukünftig das höchste Wohngebäude der Stadt sein.
Mit ihrem stetig wachsenden Zulauf – in diesem Jahr waren es 26.000 Teilnehmer aus 100 Ländern, davon 3350 ausstellende Unternehmen, 5.400 Investoren und über 3.800 Geschäftsführer, wird die Immobilienmesse MIPIM auch für Architektinnen und Architekten ein zunehmend wichtiger Termin für Geschäfts- und Netzwerktreffen. (stu)
Zum Thema:
www.mipimawards.com
futureprojects.architectural-review.com/