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03.06.2013
Messerscharf
Bootshaus in England
Assoziationsreich ist das Gebäude, denn was im Grundriss an eine Messerklinge erinnert und in der Ansicht, schon passender, an einen Schiffsbug, das könnte auch ein Bezug zu den historischen Verteidigungsanlagen sein, die einst an dieser Stelle das Städtchen Worcester in den englischen Midlands schützten. Keine Frage, Associated Architects aus Birmingham ist es mit ihrem neuen Bootshaus gelungen, eine gleichermaßen minimale wie vielschichtige Formensprache zu entwickeln.
Als Teil eines größeren Masterplans, den die Architekten für die private King’s School über zehn Jahre hinweg realisieren, kommt dem kleinen Gebäude eine besondere Rolle zu, markiert es doch weithin sichtbar die Erneuerungsbemühungen der alteingesessenen Institution. In dieser Umgebung trotz des strikten Ensembleschutzes etwas Modernes zu versuchen, fand bei der Stadtverwaltung sofort große Zustimmung. Seine äußere Erscheinung erhält das Gebäude dabei unmittelbar aus Kontext und Funktion. Der roter Backstein des Erdgeschosses ist das typische Baumaterial der Gegend, während Holz fast schon ein wenig nostalgisch an das Material erinnert, das einst bevorzugt im Bootsbau Verwendung fand, dort aber schon längst durch Hightech ersetzt wurde.
Auf den ersten Blick folgt das Bootshaus der typischen Organisation vieler Ruderclubs, mit Bootslager und Werkstatt im Erdgeschoß und den Umkleiden und Aufenthaltsräumen im Obergeschoss. Deutlich wird aber auch, dass das Bootshaus, anders als früher, nicht mehr nur den erweiterten Funktionen und dem gesellschaftlichen Leben dient, sondern auch selbst zu einer Sporteinrichtung geworden ist. Regen und Gewitter können nun nicht mehr als Ausrede angeführt werden, um sich vor der sportliche Betätigung zu drücken. Statt dessen stehen zahlreiche Rudermaschinen bereit, die so der Schiffsmetapher des Obergeschosses noch eine weitere, etwas aktivere Bedeutung verleihen.
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