Der Zoo in Basel ist der älteste zoologische Garten der Schweiz – nun soll er das erste Großaquarium des Landes bekommen. Im internationalen Wettbewerb für das neue Ozeanium konnte sich der Entwurf „Seacliff“ von dem Zürcher Büro Boltshauser Architekten gegen die letzten 14 Teams der zweiten Phase durchsetzen. Folgende sechs weitere Preise wurden von der Jury gekürt:
- 1. Preis: Boltshauser Architekten, Zürich
- 2. Preis: HHF Architekten, Basel, & Burckhardt Partner
- 3. Preis: Zaha Hadid Architects, London
- 4. Preis. Morger + Dettli Architekten, Basel
- 5. Preis: Luca Selva Architekten, Basel, & pool Architekten, Zürich
- 6. Preis: :mlzd, Biel
- 7. Preis: Daniele Marques, Luzern
Der Entwurf von Boltshauser Architekten hat das Preisgericht vor allem wegen der Zurückhaltung in der Architektur und dem kompakten oberirdischen Bauvolumen überzeugt. „Die ausgewählte Architektursprache des Siegerprojekts „Seacliff“ entspricht mit ihrer Zurückhaltung aber am ehesten dem angestrebten Erscheinungsbild des Zoo Basel in der Öffentlichkeit“, lobt Jurymitglied Fritz Schumacher, Kantonsbaumeister von Basel. Es besetze den Ort an der Heuwaage mit einem – im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsarbeiten – kleineren oberirdischen Bauvolumen und biete damit auch städtebaulich die beste Lösung. Die Fassade aus Lehm und Trasskalk sowie die optimale Nutzung des vorhandenen Platzes überzeugten die Jury. „Über Auskragungen, leichte Ausrundungen und gezielte Perforationen findet das monolithische Gebäude seine Verankerung und Bezüge zur Stadt“, heißt es im Juryprotokoll.
Auch die dezente Erscheinung des Neubaus ist wichtig: „Der Zoo Basel bemüht sich seit Jahrzehnten, eine zurückhaltende Architektur einzusetzen, die außerhalb jeglicher Konkurrenz zu den Tieren steht.“ Auch das Ausstellungskonzept überzeugte das Preisgericht. Der Weg führt durch ein Raumkontinuum, das präzis gefasst sei und differenzierte Stimmungen biete.
Der Zoo Basel ist seit 1961 nicht mehr gewachsen, nun soll die Zoolandschaft ihrem natürlichen Weg in Richtung Innerstadt folgen. Als Zentrum für Erholung, Bildung, Naturschutz und Forschung wird das Ozeanium die Anliegen des Zoo Basel weiter umsetzen. „Basel liegt am Meer“ so der Slogan.
Das Großaquarium ist direkt bei der Heuwaage und unweit des Zoo-Eingangs am Birsig geplant. Auf 14.000 Quadratmetern Gesamtfläche sollen rund 4.000 Kubikmeter Wasser als Lebensraum für Haie, Rochen, Pinguine, Korallen, Gezeitenzonen- und Mangrovenbewohner entstehen. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 60 bis 80 Millionen Franken. Der Zoo Basel will 2016 mit dem Bau des Großaquariums beginnen; bereits drei Jahre später soll das Ozeanium eröffnen.
Alle Wettbewerbsbeiträge sind vom 8. bis 16. Dezember in einer Ausstellung im Erdgeschoss der Halle 3 der Messe Basel zu sehen.
Zum Thema:
www.ozeanium.ch
Auf Karte zeigen:
Google Maps