„Der verdammte Baumeister“ ist der knallige Untertitel einer Ausstellung in Wien, die den führenden Denkmalarchitekten des Vielvölkerstaats Jugoslawien würdigt: Bogdan Bogdanović. 1922 in Belgrad geboren, war er nicht nur Architekt, sondern auch unkonventioneller Urbanologe, Essayist und Schriftsteller, der „baute, um schreiben zu können und schrieb, um bauen zu können“.
Zwischen 1951 und 1981 realisierte Bogdanović in vielen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens über zwanzig Gedenkstätten für Opfer des Faschismus und für antifaschistische Kämpfer. Frei von ideologischen Insignien laden diese archaisch anmutenden architektonischen Ensembles zum kontemplativen Verweilen ein. Bogdanovićs poetischer und dennoch pathosloser Umgang mit Stätten der Zerstörung fand vor allem in der berühmten Blume von Jasenovac, die an der Stelle eines ehemaligen Konzentrationslagers steht, seinen Niederschlag.
In der Sammlung des Architekturzentrums Wien befinden sich über 12.500 Werke des Architekten, darunter sowohl architektonische Entwürfe als auch surrealistische Phantasien. Diese werden nun in einer umfangreichen Schau gezeigt.
Ausstellung: 5. März bis 2. Juni 2009, täglich 10-19 Uhr
Eröffnung: Mittwoch, 4. März 2009, 19 Uhr. Es spricht u.a. Ivan Ristić, Kurator der Ausstellung
Ort: Architekturzentrum Wien, Alte Halle, Museumsplatz 1, 1070 Wien
Zum Thema:
Das umfangreiche Begleitprogramm mit Fotowettbewerb, Workshop, Lesung und Filmvorführung unter www.azw.at