Wenn der serbische Architekt, Theoretiker und Urbanist Bogdan Bogdanovic am 20. August 2002 seinen 80. Geburtstag feiert, kann er auf ein bewegtes Leben zurückblicken. An der Universität seiner Heimatstadt Belgrad begann Bogdanovic sein Architekturstudium, das er in den 50 Jahren abschloss. Als ehemaliger Partisan gestaltete er in den Nachkriegsjahren Jugoslawiens viele Denkmäler und Gedenkstätten. Mit seiner „Blume aus Beton“ in der KZ-Gedenkstätte 3957&group=location:Jasenovac wurde Bogdanovic die führende Persönlichkeit der Memorial-Architektur in Jugoslawien. Hauptthema seiner theoretischen und praktischen Arbeit war und ist aber die Stadt. In seiner schriftstellerischen Tätigkeit setzte sich Bogdanovic unter verschiedenen Gesichtspunkten mit der Stadt als kulturellem Phänomen auseinander. Einzig in seinem Buch „Der Tod und die Stadt“ kehrt Bogdanovic noch einmal zum Thema Melancholie zurück. Bogdanovic war stets politisch und bekleidete von 1982 bis 1986 das Amt des Bürgermeisters der Stadt Belgrad. Durch einen kritischen Offenen Brief an Milosevic fiel er bei dem Regime in Ungnade und verließ das Land. Seitdem lebt Bogdanovic in Wien und bereicherte in den letzten Jahren mit Titeln wie „Der verdammte Baumeister“ (1997) und „Vom Glück in den Städten“ (2002) die Urbanistik-Debatte. Hierbei nähert sich der Mitteleuropäer Bogdanovic der Stadt als überzeugter Fußgänger.
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