Sie ist eine wahre Architektenfamilie, die Familie Böhm: Der Großvater Alois Böhm hatte ein Baugeschäft, der Vater Dominikus war Architekt, berühmter Kirchenbauer und das große Vorbild seines Sohnes, Gottfried Böhm, der wiederum mit seiner Ehefrau und Architektin Elisabeth Haggenmüller der Welt gleich drei als Architekten tätigen Söhne Stephan, Paul und Peter schenkte.
Der mittlerweile schon neunzigjährige Gottfried Böhm kann auf eine beachtliches Werk zurück blicken (siehe BauNetz-Meldung zum Geburtstag vom 25. Januar 2010) und plant mit seinem zweitältesten Sohn Peter Böhm gerade eine Moschee in Köln-Ehrenfeld (siehe BauNetz-Meldung vom 10. November 2009). Das Arbeiten im Familienband sei eine „harte Schule”, aber die Harmonie überwiege, sagt Peter Böhm. „Innerhalb der Familie kritisiert man sich untereinander, sagt sich gegenseitig, was man über die Entwürfe des anderen denkt.“ Eine besondere Rolle spielt dabei Elisabeth Böhm. Berühmt-berüchtigt ist innerhalb der Familie ihr „spontaner“ Blick und das „hemmungslose, aber konstruktive Urteil“. Sie selbst nahm ihren Beruf nach langer Pause 1989 wieder auf. So agieren alle in ständiger sich inspirierender Konkurrenz miteinander, sie diskutieren im Atelier wie am Küchentisch.
Im Rahmen der Vortragsreihe Architektur-Positionen des Studiengangs Architektur der TU Kaiserslautern werden am kommenden Mittwochabend Vater und Sohn Paul gemeinsam zu einem Werkvortrag erwartet.
Vortrag: Mittwoch, 7. Juli 2010, 18 Uhr
Ort: TU Kaiserslautern, Gebäude1/106 Pfaffenbergstraße 95, 67663 Kaiserslautern
Zum Thema:
Das Heft 4.10 der Bauwelt beschäftigt sich mit Gottfried Böhm und seinem „Lehrstuhl als Think Tank“.