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28.01.2020
Powerscheune bei Ravenna
Biomassekraftwerk von Giovanni Vaccarini Architetti
Man muss schon genauer hinsehen, um die technischen Installationen dieses Bauwerks in der Kommune Russi bei Ravenna zu bemerken. Fährt man einfach nur vorbei, könnte sich der Gedanke einstellen, es handele sich um einen Kirchenneubau, der mit ruralen Typologien spielt – eine scheunenartige Kirche mit Turm. Als Kulturgebäude im weiteren Sinne entpuppt sich der Neubau dann ja auch tatsächlich: Das vom in Pescara ansässigen Büro Giovanni Vaccarini Architetti entworfene Biomassekraftwerk versorgt die umliegende Zivilisation mit Strom und Wärme, damit es in den Haushalten schön behaglich werden kann.
Das Ensemble entstand auf dem 167.000 Quadrameter großen Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik und ist noch immer von Zuckerrübenfeldern umgeben. Neben den beiden gestalterisch auffälligen Kessel- und Schornsteingebäuden umfasst es noch 14 weitere Stationen und Büros der Verbrennungsanlage. Dünenartige Aufschüttungen entlang der Grenzen des Areals sollen das trotz seiner Scheunentypologie ortsfremde, massive Kraftwerk der Powercrop Russi srl in seine agrikulturelle Umgebung einschmeicheln und den bis zu 50 Meter hohen Komplex zum Teil verdecken.
Apropos verdecken: Zur Anordnung der dreieckigen, vorgehängten Lamellenpaneele der Hauptgebäude wurden die Gestalter von der in der Marine erprobten „Razzle Dazzle“-Camouflagetechnik inspiriert. Das Thema Tarnung ist dem Büro vertraut: Mit dem Firmensitz eines Schweizer Finanzinstituts realisierten die Architekten bereits ein Bauwerk, das sich aufgrund einer flimmernden Glasfassade dem Auge des Betrachters entzieht. Das Kraftwerk in Russi soll nun dank wilder, komplexer Musterung in seiner Dimensionierung möglichst uneindeutig – und damit kleiner – erscheinen und so in der Landschaft der Emilia Romagna nicht weiter auffallen. Fast ein wenig schade, denn auch die in seinem Inneren verborgene Technik hat durchaus ihre ästhetischen Reize. (kms)
Fotos: Massimo Crivellari
Das Ensemble entstand auf dem 167.000 Quadrameter großen Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik und ist noch immer von Zuckerrübenfeldern umgeben. Neben den beiden gestalterisch auffälligen Kessel- und Schornsteingebäuden umfasst es noch 14 weitere Stationen und Büros der Verbrennungsanlage. Dünenartige Aufschüttungen entlang der Grenzen des Areals sollen das trotz seiner Scheunentypologie ortsfremde, massive Kraftwerk der Powercrop Russi srl in seine agrikulturelle Umgebung einschmeicheln und den bis zu 50 Meter hohen Komplex zum Teil verdecken.
Apropos verdecken: Zur Anordnung der dreieckigen, vorgehängten Lamellenpaneele der Hauptgebäude wurden die Gestalter von der in der Marine erprobten „Razzle Dazzle“-Camouflagetechnik inspiriert. Das Thema Tarnung ist dem Büro vertraut: Mit dem Firmensitz eines Schweizer Finanzinstituts realisierten die Architekten bereits ein Bauwerk, das sich aufgrund einer flimmernden Glasfassade dem Auge des Betrachters entzieht. Das Kraftwerk in Russi soll nun dank wilder, komplexer Musterung in seiner Dimensionierung möglichst uneindeutig – und damit kleiner – erscheinen und so in der Landschaft der Emilia Romagna nicht weiter auffallen. Fast ein wenig schade, denn auch die in seinem Inneren verborgene Technik hat durchaus ihre ästhetischen Reize. (kms)
Fotos: Massimo Crivellari
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