- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
14.08.2014
Giebel am Fleet
Bildungszentrum in der Hamburger City
2
Akki | 14.08.2014 18:56 UhrLED-Selbstbewusstsein
Eigentlich karikiert sich das Gebäude selbst, so wie es sich hier krampfhaft emporreckt, mit seinen Doppelgeschossen und dadurch sehr hohen Pfeiler-Glas-Streifen. Als wär das nicht schon bedenklich genug, setzt es oben noch drei Fähnchen....peinlich ist das.
Es wirkt wie "ich kann mir nur eine schmale Fassade zum Platz leisten, muss dann aber zeigen wie toll ich ihn hoch kriege..."
Wie muss das erst mal einem wahren Hanseaten aufstossen....
Innen einige nette Details, mehr ist hier m.E. nicht als schön zu bezeichnen
1
Frank P. Hesse | 14.08.2014 17:03 UhrHandelskammer Innovations-Campus
Ja schön: eine besondere Ingenieurleistung. Aber schon der Name ist anmaßend: der Campus ist nur ein Haus (und kein Komplex von Forschungsinstituten) und "Innovation" klingt auch immer gut (wie bei unserem Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation). Dem entspricht auch die Bauform, die unbedingt die Nachbarn überragen musste und sich des nachts durch zeitgeistige LED-Illumination hervortut. Dem hanseatischen understatemnet - besser noch dem commmon sense - hätte es entsprochen, wenn sich die Fassade durch die Verwendung von Sandstein dem umgebenden Ensemble aus Wimmelscher Börse, Hamburger Sparkasse (Martin Haller) und dem wunderbaren 50er-Jahre Bau von Wellhausen (Deutsche Bank) eingefügt hätte. Das war aber von der sehr selbstbewussten Handelskammer-Leitung nicht zu haben. Das als "Zitat der für Hamburg typischen Giebelhäuser" zu bezeichnen, ist der Versuch, durch Architektenprosa den Ortsbezug herzustellen, den die Architektur nicht hat. Schade.
Aber schon schön. Als Solitär. Für sich genommen.
3
Peter Pan | 15.08.2014 13:13 UhrAnsatz
Herr Hesse, ich kann Ihre Argumente im Ansatz nachvollziehen, jedoch übergehen Sie dabei den formalen Entwurfsansätzen, die sich sehr schlüssig aufzeigen wie ich finde. Städtebaulich entsteht zwischen den beiden Bestandsbauten eine Ausnahmesituation, räumlich als auch funktional. Ob der Raum ein relikt der Trassenplanunng war oder eine gewollte Inszenierung einer Achse ist nicht zweifelsfrei zu klären. Der Lückenschluss zur Einfassung des Platzes aber kann an dieser Stelle räumlich überhöht auch deshalb erfolgen, weil der Platz als solches bisher nie richtig funktioniert durch die funktionslose Schneise. Der Neubau setzt einen Akzent, ohne aufdringlich zu sein. Das Material fügt sich gut in den Kontxt ein, einzig störend emfinde ich die strenge Rasterung der Fassade, die der Funktion des Gebäudes nicht wirklich gerecht wird. Insegsamt ein für Hamburg ungewöhnlich interessanter Bau, mit vielen Fassetten und Ansätzen sich in die Bestandstruktur zeitgemäß einzufügen...