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23.11.2016
Holzhaus am Fluss
Bildungshaus in Tübingen von (se)arch
Geradezu lauschig wirkt die Lage des kürzlich eröffneten Bildungshauses am Lindenbrunnen des Stuttgarter Büros (se)arch in Tübingen. Die Architekten sprechen dementsprechend auch von einer „durchgrünten Schullandschaft“, die sie mit ihrem Entwurf am Ufer des Neckars realisierten. Sie setzten zwei flache quadratische Baukörper in das Gelände, die durch einen gemeinsamen, offenen Zugangsbereich verbunden sind. Nicht zuletzt durch diese Setzung schufen sie interessante Wege- und Blickbeziehungen auf dem Grundstück.
Hinter dem Begriff Bildungshaus bzw. „interkulturelles Bildungszentrum“ verbergen sich eine zweizügige Grundschule, die im größeren der beiden Bauten liegt, und eine Kindertagestätte mit drei Gruppen, die im kleinen, nur eingeschossigen Haus unterkommt. Das Quadrat taucht auch im Inneren als Ordnungsprinzip auf, ohne jedoch zu dominieren. In beiden Häusern gibt es ein großes Deckenfenster, das Orientierung schafft und viel Licht in den Baukörper bringt. Vor allem im zweigeschossigen Schulhaus spielt es eine wichtige Rolle, denn es liegt über der offenen Haupttreppe, die im Obergeschoss in eine weite Halle mündet. Von dieser aus werden wiederum die Klassenräume erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Funktionen der Schule: Cafeteria, Bibliothek und ein Multifunktionsbereich mit beweglicher Wand zum Foyer. Auch die Verwaltung ist hier untergebracht.
Das Projekt geht auf einen beschränkten Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren zurück, der 2011 stattfand. Bereits damals war gefordert worden, dass das Projekt als Passivhaus funktionieren muss. Ausgeführt wurde das Bildungshaus weitgehend als Holzbau, nur für einzelne tragende Teile sowie die Boden- und Geschossdecken wurde Stahlbeton verwendet. Auffällig ist schließlich auch die Fassadengestaltung. Die Architekten entschieden sich für eine Verkleidung mit Schindeln aus Zedernholz, wodurch der gesamte Bau eine individuelle, warme und haptische Qualität bekommt. Diese Ästhetik korrespondiert gut mit der kindgerechten Maßstäblichkeit der Anlage. (gh)
Fotos: Zooey Braun
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