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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bildungscampus_von_De_Unie_Architecten_und_Felixx_Landscape_Architects_-_Planners_8354904.html

25.09.2023

Auf der grünen Wiese in Appingedam

Bildungscampus von De Unie Architecten und Felixx Landscape Architects & Planners


Zum Schutz vor den Fluten bauten die ersten Siedler*innen an der friesischen Küste meist runde Anlagen auf künstlichen Hügeln, die sogenannten Warften. Nach diesem Vorbild, nur flacher, planten De Unie Architecten (Groningen) zusammen mit Felixx Landscape Architects & Planners (Rotterdam) einen Schulcampus im niederländischen Appingedam.

Der Ort Appingedam liegt in der Provinz Groningen und zählt gerade einmal knapp 11.200 Einwohner*innen. Dass die Gemeinde seit Kurzem über einen Campus für 1.700 Schüler*innen verfügt, dürfte daran liegen, dass sie seit 2021 zum Eemsdelta gehört, einem Zusammenschluss aus zahlreichen kleinen Orten und Siedlungen. Und es erklärt die beachtliche Größe des Campus Eemsdelta, der aus sechs miteinander verbundenen Gebäuden besteht. Diese beherbergen vier weiterführende Schulen mit Kultur- und Sporteinrichtungen und sind eingebettet in einen landschaftlich gestalteten, vier Hektar großen Park.

Dem Warft-Vorbild folgend legten die Architekt*innen das Ensemble als radiale Struktur an. Sie beschreiben den Campus als eine Art Dorf, das zwar als Gesamtensemble erlebbar sei, durch die in sich abgeschlossenen, eigenständigen Einheiten aber auch Rückzugsorte mit eigener Identität böte. Die verschiedenen Baukörper erhalten durch unterschiedliche Dachformen ihren individuellen Charakter. Ein ringförmiges Volumen verbindet alle Gebäude miteinander. Es dient als Pausenbereich sowie als Haupterschließungszone. Das begehbare Dach bietet zudem weitere Aufenthaltsflächen mit Blick auf den Hof. Eine große Tribüne verbindet diesen mit dem Dach, wodurch der Raum vielfältig genutzt werden kann.

Durch die radiale Anordnung entstehen große Freiflächen zwischen den Gebäuden. Jede Schule verfügt über einen individuell gestalteten Außenbereich. Teils wurden die Flächen als Schulgarten angelegt, teils als Sportbereich oder als Außenwerkstatt gestaltet. Der bereits vorhandene Teich wurde in das Gelände integriert und soll künftig für Naturbeobachtungen dienen. Die nicht öffentlichen Bereiche gehen in eine halböffentliche Parkstruktur über, womit der Campus an die Gemeinde angebunden werden soll.

Während der Planung wurde laut De Uni Architecten viel Wert auf einen partizipativen Prozess gelegt. Insgesamt 17 Fachbereiche mit Lehrenden, Schüler*innen und weiteren Nutzer*innen seien an dem Entwurfsprozess beteiligt gewesen, so die Architekt*innen. Die Kosten für den von der Stiftung Voortgezet Onderwijs Eemsdelta und dem regionalen Ausbildungszentrum ROC Noorderpoort in Auftrag gegebenen Bau werden mit 35,5 Millionen Euro beziffert. (dsm)

Fotos: Egbert de Boer


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