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12.02.2024
Kontemplativ in Stahl
Bildungsbau in Nürtingen von Riehle Koeth
In der betrieblichen Ausbildung ebenso wie im Berufsalltag geht es oft hektisch zu. Lehrgänge und Weiterbildungen sind deshalb auch Momente des Innehaltens. Da passt es, dass dem neuen GARP Bildungszentrum in Nürtingen hinsichtlich Lage und Architektur ein fast schon kontemplativer Charakter innewohnt. Entworfen und umgesetzt haben es Riehle Koeth mit Sitz in Stuttgart. Das Projekt geht auf einen Wettbewerbsgewinn zurück und wurde kürzlich mit einer Hugo-Häring-Auszeichnung des BDA Baden-Württemberg bedacht.
1969 als Gemeinschaftliche Ausbildungsstätte Ruit-Plochingen gegründet, steht GARP heute für „Gemeinsam, Aktiv, Richtungsweisend und Professionell“. Der überbetriebliche Bildungsträger operiert als gemeinnütziger Verein und versammelt rund 180 Unternehmen mit Fokus auf Metall- und Elektroberufe. Der neue Standort in Nürtingen befindet sich am südlichen Stadtrand, wo sich Siedlungsteile, Waldstücke und Felder durchdringen. Nur den Fotos nach steht der eingeschossige Bau auf weiter Flur – effektiv grenzt er an Einfamilienhäuser, zwei Schulen und einen Sportplatz.
Die Architekt*innen zeichnen ein eingeschossiges Volumen mit rund 2.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Zum vorgelagerten Parkplatz hin zeigt es sich mit einem eingerückten gläsernen Eingangsbereich. Verkleidet ist das Volumen mit einer gekanteten Metallfassade. Metall als zentraler Werkstoff ergibt sich dabei natürlich schon aus dem Programm als Bildungszentrum für metallverarbeitende Berufe. Dementsprechend ist das Gebäude als filigrane Stahlkonstruktion konzipiert, die sogar über mehrere Infrastrukturkerne aus Beton hinweggeführt ist. Die Decke aus perforiertem Trapezblech übernimmt dabei auch akustische Aufgaben. Sämtliche Installationen ließen sich sichtbar unterhalb der Bleche in der Ebene der Träger installieren.
Die konstruktive Ruhe und Klarheit finden in der geradlinigen Strukturierung des Innenraums ihre Entsprechung. Der quadratische Grundriss ist in drei Streifen unterteilt und um einen Innenhof herum organisiert. Eine leicht mäandernde Kommunikationszone definiert dabei den mittleren Abschnitt, der ausschließlich durch die Betonkerne geordnet wird. Links und rechts davon liegen ein Werkstatttrakt und eine Reihe von Seminarräumen. (sb)
Fotos: Roland Halbe
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