Vielen Japanern ist ja trotz ihrer inneren Orientierung an der Gemeinschaft ein individueller Auftritt wahnsinnig wichtig. Deswegen verkauft sich schließlich auch die „total schräge“ Mode aus London oder Berlin in Japan so gut. Auch vor der Architektur macht dieses Phänomen nicht halt: Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde in Tokio ein Wohnhaus eigens für Motorradfans fertig gestellt. Entworfen haben es die japanischen Architekten Yuji Nakae, Akiyoshi Takagi und Hirofumi Ohno.
Das Haus trägt den Namen „NE Apartments“, acht Wohnungen sind hier untergebracht. Der orthogonale Baukörper umschließt einen Fragezeichen-förmigen Hof, in dem die Bewohner mit ihren Bikes eine kleine Runde drehen können. Von diesem Hof aus werden alle Wohnungen mit eigenen Eingangstüren erschlossen. Zudem hat jedes Apartment einen eigenen Stellplatz für den zweirädrigen Liebling.
Die Trennwände der einzelnen Wohnungen sind radial um den Hof angeordnet und leicht gekurvt, so dass sie rechtwinklig an die ebenfalls geschwungene Hofwand stoßen. Zudem soll die leichte Krümmung ein Gefühl von mehr Geräumigkeit vermitteln. Die Architekten verstehen das ganze Gebäude vom Hof über die Wendeltreppen bis zu den geschwungenen Wänden als dynamische „Fortsetzung der Straße“.
Das Gebäude ist in einer Art Schottenbauweise mit tragenden Innenwänden konstruiert, die gleichzeitig für die akustische Dämmung sorgen. Die Außenwände dienen der thermischen Isolierung und nehmen die Öffnungen des Hauses auf. Diese sind dabei als zu den oberen Geschossen hin größere Fensterbänder gestaltet, die so liegen, dass sich die Nachbarn möglichst nicht gegenseitig in die Wohnung schauen können.
Viele weitere Abbildungen des Projekts finden Sie in unserer Bildergalerie, die Sie über die Zoomansicht (Klick auf das Bild) aufrufen können.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
5
martin | 07.04.2008 09:42 Uhrbiker
Naja, der richtige Biker will sein Pferdchen ja lieber im Wohnzimmer oder neben dem Bettchen wissen....und nicht neben dem Klo.
Und der Hof ist ja viel zu eng, reicht ja gerade mal für ein Bike, gerade hier ist ja aber das gemeinsame Zentrum, wo jeder mit seiner Schüssel glänzen will.....
Ein interessantes und gutes Gebäude, aber kein Biker-Wohnhaus.