Auf der Architektur-Biennale 2016 in Venedig zeigten sich Deutschland und Österreich einvernehmlich. Und das trotz eines schwerwiegenden Themas, das beide Länder zur Diskussion stellten: Wie lässt sich architektonisch mit Flucht und Vertreibung umgehen, fragten die Kuratoren. Damit spiegelte die Biennale direkt die politischen Ereignisse in Europa wider, die im Sommer 2015 in die Flüchtlingskrise mündeten.
Auf der kommenden 16. Architektur-Biennale in Venedig gehen Deutschland und Österreich thematisch verschiedene Wege. Während die Kuratoren des deutschen Pavillons GRAFT mit Marianne Birthler ein politisches Thema, nämlich das der Mauern und Grenzen aufgreifen wollen, wird sich die österreichische Kommissärin Verena Konrad (Dornbirn) auf ein eher klassisches Sujet der Architekturtheorie besinnen: Stadtraum und Architektur als gebaute Landschaft.
Konrads, die Direktorin des Vorarlberger Architektur Instituts, besaß freie Hand in der inhaltlichen und personellen Wahl für ihren Beitrag zur Biennale. Heute hat sie die drei Teams bekannt gegeben, mit denen sie bis 2018 eine dreiteilige Installation für den österreichischen Pavillon erarbeiten möchte: Henke Schreieck Architekten (Wien), LAAC Architekten (Innsbruck) und Sagmeister & Walsh (New York). Die Installation soll den Gedanken der freien Räume innerhalb gebauter Architekturen in der Stadt vermitteln, die ja aktuell durch Wohnungsmangel und Zuzug einer zunehmenden Verdichtung ausgesetzt ist. Das ist das Tolle an klassischen Themen: Sie sind eigentlich immer aktuell. (sj)
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