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01.07.2011

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Verspielt transparent

Bibliothekswettbewerb in Berlin entschieden


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Die Müllerstraße in Berlin-Wedding ist eine lärmende, breite Straße, die mitten durch einen bunten Strauß aus Integration, Ein-Euro-Shopping, Studenten- und Künstlerviertel schneidet. Aber der Wedding verändert sich. Zu den Vorboten der beginnenden Gentrifizierung zählt auch das gleichnamige Szenemagazin „Die Müllerstraße“. Aber auch von offizieller Seite beginnen Veränderungen: Die Schiller-Bibliothek in der Nähe des denkmalgeschützten Rathausensembles von Fritz Bornemann soll erweitert werden. Das Ergebnis des dazu ausgeschriebenen Wettbewerbs wurde am Montag bekannt gegeben. Unter Vorsitz der Dresdner Architektin Canan Rohde-Can entschied sich die Jury unter 20 eingereichten Entwurfsvorschlägen für folgende Preisträger:

  • 1. Preis: AV1 Architekten Butz Dujmovic Schanné Urig (Kaiserslautern)
  • 2. Preis: Klaus Block Architekten (Berlin)
  • 3. Preis: Peter W. Schmidt Architekten (Berlin)

  • Anerkennung: gmp Generalplanungsgesellschaft, Meinhard von Gerkan, Stephan Schütz zusammen mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden)
  • Anerkennung: Eckert Negwer Suselbekc Architekten ens (Berlin)
  • Anerkennung: e2a Wim & Piet Eckert (Zürich)


Der Siegerentwurf von AV1 Architekten Butz Dujmovic Schanné Urig schlägt einen abgestuften Gebäuderiegel vor, der sich über die gesamte Grundstückstiefe erstreckt. Zwischen diesem Neubau und dem bestehenden Kubus formt sich ein schmaler Grünstreifen zur Naherholung, durch den sich ein kleiner Weg schlängelt. Dahinter liegt das zwölfgeschossige Rathausgebäude aus der Nachkriegszeit. Auf die klaren, horizontalen Linien des Rathauses und die Transparenz des ehemaligen Sitzungssaals, der zu drei Seiten vollständig verglast ist, reagiert die Fassade des Neubaus mit einer großzügig verglasten Fassade, die durch in der Tiefe verspringende Fensterelemente für eine verspielte Transparenz sorgen sollen.

Für den Neubau mit knapp 1.800 Quadratmetern Hauptnutzfläche ist ein Budget von über vier Millionen Euro vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen 2012 beginnen. Die später vorgesehene Erweiterung zu einer Bezirkszentralbibliothek ist mit einer Nutzfläche von insgesamt 6.000 Quadratmetern ausgeschrieben.

Alle Wettbewerbsbeiträge für die neue Schiller Bibliothek sind vom 5. bis 15. Juli 2011 in einer Ausstellung im Stattbad Wedding, Gerichtsstraße 65, 13347 Berlin zu sehen. Zur Eröffnung am 4. Juli um 19 Uhr sprechen Bezirksstadträtin Dagmar Hänisch und die Preisgerichtsvorsitzende Canan Rohde-Can.


Zum Thema:

www.stattbad.net


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Kosmopolit | 04.07.2011 11:43 Uhr

Zitat von Grete: "Die Provinz entscheidet fuer die Hauptstadt?"

So sollte eine Demokratie auch funktionieren. Angesichts der desolaten Berliner Haushaltslage kommt ja auch die Finanzierung für solche Bauten über Umwege aus dem Rest der Republik.

Ansonsten interpretiere ich Ihre Aussage als die typische Arroganz des Berliner Großstädters.
Arm, pleite, aber trotz allem immer noch der preußischen Großmannssucht erlegen.

Ihre lapidare Kritik an der Qualität der eingereichten Entwürfe ("provinziell") ist für mich nicht nachvollziehbar.

2

lars | 04.07.2011 09:23 Uhr

@grete

"provinziell" ist m.W. kein Qualitätsmerkmal, weder positiv noch negativ. Was genau verstehen Sie denn darunter? Ich kann nichts provinzielles erkennen, weder in der Jury (Kanada? hallo?) noch in der Architektur. Die meisten Entwürfe sehen sehr spannend aus, obwohl sie offensichtlich auch mit den Budgetvorgaben zu kämpfen hatten. Könnte man sich gerne länger damit beschäftigen, allerdings nicht hier anhand nur von Lageplan und 1x Rendering....

1

Grete | 03.07.2011 11:23 Uhr

Die Provinz entscheidet fuer die Hauptstadt?

Das Haus von ENS sieht interessant aus, schade, dass es nicht mehr Bilder gibt davon. Alles andere wirkt aeusserst provinziell. Wie entstehen solche jurys?

 
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