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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bibliotheksentwurf_von_Snohetta_und_Clark_Nexsen_fuer_Charlotte_7065247.html

26.11.2019

Schiffsbug und Kammlinie

Bibliotheksentwurf von Snøhetta und Clark Nexsen für Charlotte


Ein Bibliotheksneubau mit über 10.000 Quadratmetern sollte einer Nachbarschaft mehr bieten, als „nur“ ein klassisches Lese- und Ausleihprogramm. Zumindest beabsichtigt dies der Entwurf für die neue Zentralbibliothek der Charlotte Mecklenburg Library von Snøhetta (Oslo) in Zusammenarbeit mit Clark Nexsen (Charlotte/Asheville/Virginia Beach). Hier soll ein öffentlicher Treffpunkt nicht nur für die Großstadt Charlotte, sondern auch das umliegende Mecklenburg County entstehen.

Mitten im Geschäftsviertel von Charlotte gelegen, dürfte der fünfgeschossige Neubau zugleich der Entwicklung des umliegenden Stadtteils dienen. Außer einer Bibliothek werden im Gebäude ein Veranstaltungsraum, ein Berufsausbildungs- und Beratungszentrum, das Welcome-Center für neue Bewohner*innen, ein Computerraum, ein digitales Visualisierungslabor, Aufnahmestudios, ein Café und der Carolina Room, ein Archiv mit seltenen Büchern und Artefakten zur Geschichte von North Carolina, untergebracht sein.

Wie ein „leuchtender, transluzenter Schiffsbug“ ragt das geplante Volumen über die Fußgängerzone hinaus, heißt es in der Projektbeschreibung. Das verglaste Erdgeschoss mit einem zentralen Atrium öffnet sich zur Straße hin. Die Fassaden sind im Entwurf mit Keramikplatten verkleidet, deren Gestaltung von North Carolinas Historie inspiriert ist. Das offene Foyer kann mit dem direkt angrenzenden historischen Theatergebäude verbunden werden. Über den gesamten Baukörper erstrecken sich die Sammlung der Bibliothek und die unterschiedlich konzipierten Leseinseln. Sie werden mit einer zentralen Holztreppe erschlossen.

Die Architektur des Bibliothekbaus vergleichen die Architekt*innen mit einer Kammlinie im Gebirge, die „als ein Konvergenzpunkt der Nachbarschaft und Kultur Ausblicke in verschiedenen Richtungen“ zulässt. Die zentrale Treppe führt zu unterschiedlichen Nutzungen innerhalb des Baukörpers und zu den beiden großzügigen Terrassen im zweiten und fünften Obergeschoss. Dabei können die einzelnen, flexibel organisierten Räume künftig an die sich ändernden Bedürfnisse angepasst werden. (mg)



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