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22.03.2018

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Buchstäblich gebaut

Bibliothek von Unsangdong Architects in Seoul


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Verspielt wirkt dieses kleine Projekt, denn seine Dachlandschaft suggeriert ein Bild von Rücken an Rücken liegender halbaufgeklappter Bücher, Schnitt und Fassade durch Kinderhand gemalte Umrisse von nebeneinanderstehenden Giebelhäusern. Die Schnittumrisslinien im kleineren Maßstab dienen gar als Logo der kleinen Stadtteilbibliothek. Laut Unsangdong Architects (Seoul) soll sie einen Ort der Gemeinschaft werden, an dem sich die lokale Kultur des Viertels Hannae erneuern kann – ein ambitioniertes Vorhaben in der großen, auf den ersten Blick eher anonymen Metropole Seoul.

Die neue Bibliothek liegt gleich neben dem Stadtteilpark von Hannae am Fluss Jungrang. Bisher diente dieser Park vornehmlich der sportlichen Betätigung der Bewohner der dicht besiedelten Nachbarschaft, die mit ihren stattlichen Wohnscheiben an ein Plattenbaugebiet denken lässt. Nun können diese dort nicht mehr nur der Körperkultur, sondern auch dem geistigen Leben nachgehen – oder auch einfach nur die Hausaufgaben machen. Das öffentliche Gebäude ersetzt einen alten Springbrunnen und soll Wohngebiet und Park städtebaulich miteinander verknüpfen.

Unsangdong Architects setzten ihre Idee eines Ortes des Buches wortwörtlich um: im Entwurf der Dachfigur, aber auch im Innenraum. Bücherregale als Innenwände unterteilen die offene Fläche von 330 Quadratmetern, schaffen Rückzugsorte für Leseräume und Nischen. Die Fächer der Holzregale ziehen sich bis in die Giebelspitzen hinein, wo sie weniger funktional als dekorativ sind. Über zwei Innenhöfe sowie über die verglasten Giebelseiten gelangt Tageslicht in die Räume. Büros sowie Sanitäranlagen sind in geschlossenen Bereichen untergebracht, ein Café als auch ein Lesebereich für Kinder befinden sich an den Außenseiten.

Manchmal üben auch kleine Dinge eine große Wirkung aus. So wird vielleicht der Leseort seinen von den Architekten gegeben Titel eines Tages gerecht werden, der Großes suggeriert: Wald der Weisheit nennen sie das kleine Gebäude  am Rande von Hannae, in Südkoreas Hauptstadt, die sonst eher mit großmaßstäblichen Projekten versucht, Urbanität zu schaffen. (ksc)

Fotos: Sergio Pirrone


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Wo endet Design, wo beginnt Architektur?

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Die Bibliothek liegt eingebettet zwischen Verkehrsader und Stadtpark.

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Vor dem Gebäude ist ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstanden.

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Unterschiedliche Bepflasterung markiert den Eingangsbereich.

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