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04.04.2011

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Alles ist Regal

Bibliothek von Sou Fujimoto in Tokio


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Natürlich fühlt es sich derzeit etwas merkwürdig an, über einen schönen Neubau im leidgeplagten Tokio zu berichten. Allerdings ist diese neue Bibliothek für die Musashino-Kunstuniversität von Sou Fujimoto Architects einfach zu schön, um sie nicht zu zeigen.

Mit 6.500 Quadratmetern ist dies Fujimotos bislang größtes Projekt. 2007 hatte er den Wettbewerb gegen zehn ausgewählte junge Architekturbüros gewinnen können – die Musashino-Universität setzt bei den Neubauten auf ihrem Gelände gerne auf junge Architekturpositionen. Fujimoto ist zuvor hauptsächlich mit lustig gestapelten Häusern aufgefallen (siehe das ausführliche Interview bei Designlines), und irgendwie setzen sich diese Ideen auch bei der Bibliothek fort. Die Idee an sich ist simpel, besticht aber durch ihre konsequente und im Wortsinne glasklare Durchführung. Alle Wände der Bibliothek bestehen aus Buchregalen. Der Grundriss verläuft dabei prinzipiell spiralförmig, öffnet dem Besucher aber immer wieder Durchblicke und Querverbindungen, die zum „Wandern und Schmökern“ einladen sollen.

Der Architekt hat seinen Entwurf mit einem „Wald aus Büchern“ verglichen, und tatsächlich dominiert im Inneren das helle Holz der Regalwände. Hat man den gläsernen Eingang passiert, den Hof überquert und ist die breite Treppe, die auch als Auditorium genutzt werden kann, hinauf geschritten, kann man durch die breiten Schneisen in andere Teile des „Waldes“ blicken. Oft werden hier die Lesebereiche durch kleine Brücken miteinander verbunden. Die Waldassoziation wird durch das Licht, das von oben durch die Polycarbonat-Decke fällt, noch verstärkt.

Manche Regale sind dabei dicker als andere und verbergen Service-Funktionen. Große, grafische Elemente sorgen für die notwendige Orientierungshilfen. Die Wände sehen zwar so aus, als ob sie nach und nach mit Bücher gefüllt werden würden – dies ist allerdings gar nicht vorgesehen. Es gibt nämlich gar keine Leitern, mit denen man die oberen Fächer erreichen könnte.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

schablone | 13.04.2011 21:40 Uhr

hach

herrlich. wie es im text steht: viele der fächer sind nicht dafür gedacht, gefüllt zu werden. also nix mit ONE YEAR AFTER, sondern das bleibt leer und herrlich.

und ein großer, großer architekt.

6

auch ein | 05.04.2011 14:47 Uhr

architekt

sieht toll aus !

bitte legt auch mal bilder nach, wenn die buecher drin stehen, dann kanns schnell durcheinander und müllig wirken.

wäre eh schön wenn das BAUNETZ eine rubrik machen koennte die heissen könnte:
ONE YEAR AFTER oder so....
einfach ein -zwei jahre später nochmal fotografieren, das wär sicher spannend

5

martin s | 05.04.2011 14:46 Uhr

Antworten

PolyCarbonat-Decke...Damit hat sich die Frage, ob dies in D möglich ist wohl mehr als erübrigt.
Erstaunlich, ein öffentliches Gebäude mit derart brennbaren Materialen zu bauen, PC, Holz....
Deshalb wandeln wir in Berlin durch Natursteinpaläste...

4

bonzo | 05.04.2011 09:53 Uhr

herr dudler, herr dudler,

schauen sie mal, haben sie das gesehen? das wäre doch mal ein grimm-zentrum in berlin gewesen, oder?

ach so? in der deutschen hauptstadt musste es schon nasturstein-raster sein? wegen des schweren kontextes? verstehe....

aber mal so was leichtes? zur abwechlsung? nein? verstehe...

3

hoi | 05.04.2011 09:52 Uhr

genau!

das putzargument kam diesmal aber sehr schnell. ja, manche gebäude muss man wohl öfter putzen als andere. bei diesem hier sollte auch die äußere glaswand öfter mal gereingt werden als zB beim chinesischen Nationalmuseum. Aber ich denke: das lohnt sich. und arbeitsplätze werden auch noch produziert.

also auch von mir: bravo!

2

Lamaa | 04.04.2011 20:39 Uhr

Weiter so!!!

Ja, wirklich schöne Idee, doch putzen möchte ich nicht!!!

Ob soetwas in Deutschland gebaut werden könnte???? ......ich glaube nicht!

Hier im Lande wird dem externen Projektsteuerer mehr vertraut, als dem Architekten!

1

hoi | 04.04.2011 15:58 Uhr

schöööööön

dieser vorraum, diese glaswand mit den buchregalen unter offenem himmel: wahnsinn. herrlich! einfach zu schön. man kann richtig fühlen, wie man sich dem gebäude langsam nähert und dann im wohlriechenden wald aus holz landet.....
schöne idee und wirklich großartig ausgeführt! bravo!

 
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