Der wievielte Bibliotheksbau von Schmidt Hammer Lassen ist es eigentlich? Das dänische Büro ist jedenfalls gut dabei, denn Mitte Dezember stellte es eine neue Bibliothek im Zentrum der kanadischen Provinzhauptstadt Halifax fertig, nachdem erst vor wenigen Monaten die Highlands Branch Library in Edmonton und 2013 die Queen Mother Library in Aberdeen eröffnet wurden. Gemeinsam mit dem einheimischen Büro Fowler Bauld & Mitchell gewannen sie für den Neubau 2010 einen internationalen Wettbewerb. Eine neue Mitte und Antrieb für weitere städtische Entwicklung soll der 15.000 Quadratmeter große Glas-Bau werden.
Genau genommen sind es vier aufeinander gestapelte und jeweils in unterschiedliche Richtungen gedrehte Volumen. Die Drehung stammt nicht von ungefähr. Schmidt Hammer Lassen-Gründer Morten Schmidt erklärt, dass es wichtig war, die „historische Achse zwischen Zitadelle und Hafen, in deren Verlauf sich das Bibliotheksgebäude befindet, in der Ausrichtung des fünften Geschosses ablesbar zu gestalten. Hier oben befindet sich das Halifax Wohnzimmer, das nicht nur einen einzigartigen Ausblick bietet, sondern auch das historische Erbe der Stadt besser nachvollziehen lässt“.
Ein weißes Netz aus Treppenläufen und Brücken empfängt den Besucher beim Betreten des Atriums, das großräumig angelegt ist und unterschiedliche Nutzungen enthält. Denn eine moderne Bibliothek, so Chris Hardie von Schmidt Hammer Lassen, sei heute mehr als nur ein Ort mit Büchern, sondern vielmehr eine wichtige Plattform für den Wissensaustausch, eine Art kulturelles Zentrum. Und so finden sich in der neuen Bibliothek auch ein Café, eine Spielecke, ein Auditorium mit 300 Sitzplätzen, ein Musikstudio und weitere Nutzungen. Für Kinder und Jugendliche wurde das komplette zweite Geschoss vorgesehen. (pg)
Fotos: Adam Mørk
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www.halifaxcentrallibrary.ca
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