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14.07.2015

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Geschwärzt

Bibliothek von Chestnutt Niess Architekten in Berlin


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Für eine Berliner Stadtteilbibliothek haben Chestnutt_Niess Architekten (Berlin) eine 1909 von K. A. Hermann erbaute Feuerwache erweitert. Der denkmalgeschützte Altbau in Niederschöneweide – welcher ab jetzt die Verwaltung der Bibliothek beherbergt – wurde durch einen 2.800 Quadratmeter großen dreigeschossigen Neubau ergänzt, der stufenlos angebunden ist.

Eine Frage der Präsenz: Durch welche städtebauliche bzw. ästhetische Strategie lässt sich die denkmalgeschützte Feuerwache in den Mittelpunkt stellen? Die Architekten konzipierten einen Neubau, der sich „in Form, Proportion und Farbgebung“ dem Bestandsbau unterordnen soll. In einem imaginären Formenspiel dominiert also die Feuerwache, sie diktiert einem passiven, formbaren, schwarzen Baukörper ihre Parameter.

Der Entwurf zielt auf eine Integration der beiden Gebäudeteile: Ein neues Ensemble von zwei sich aufeinander beziehenden Baukörper entsteht durch eine subtile geometrische Operation im Grundriss. Die Grundrisskonfiguration der alten Feuerwache wird – vom Turm ausgehend – kreisförmig im Uhrzeigersinn fortgeschrieben. Es resultiert ein Gebäudering, welcher einen ruhigen Lesehof von der Umgebung abgrenzt.

Perforationen der Fassade, Deckenausschnitte und Lufträume inszenieren Ein-, Durch- und Ausblicke: Historische und zeitgenössische Elemente der unmittelbaren Umgebung – das historische Pumphaus oder die verkehrsreiche Straße mit ihren Tankstellen – collagieren sich für den Bibliotheksnutzer und sorgen für Ablenkung beim Arbeiten.

Die Architekten verfolgten einen sensiblen Umgang mit dem historischen Erbe. „Außen zugunsten der Feuerwache ästhetisch homogen und anonymisiert, vermittelt der Bau im Inneren in komplexen Raumstrukturen die Historie des Grundstücks.“ Am 26. Mai 2015 wurde die Bibliothek eröffnet, die Baukosten werden mit 6,4 Millionen Euro angegeben. (df)

Fotos: Werner Huthmacher


Zum Thema:

Artgerechte Buchhaltung: Mehr Bibliotheken in der Baunetzwoche#401


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Andrea Palladio | 15.07.2015 10:14 Uhr

@Pekingmensch

Was wären denn ihrer Meinung nach 'normale' Decken? Heutzutage dürften in der überwältigenden Anzahl der Fälle Decken aus Stahlbeton verbaut werden, die dann mit irgendetwas verkleidet werden. Und über die ästhetische Qualität von Gips– oder Systemrasterdecken darf man auch geteilter Meinung sein.

2

joscic | 15.07.2015 09:42 Uhr

Wunderschönes Gebäude,

das extrem sensibel mit dem Bestand umgeht und einen Dialog hervorbringt der beide Generationen in harmonischen Einklang bringt, sich selbst dabei nur als weiterer Bauabschnitt und nicht als Vollendung oder Verbesserung versteht. Darum finde ich auch den Sichtbeton gut! Denn wie üblich bei Chestnutt Niess ist die Erweiterung mit Understatement zum Teil unter die Erde gelegt und das geht nun mal am besten mit WU-Beton und der möchte auch gesehen werden. Der typische Nutzer ist ja auch lernfähig, sonst würde er nicht in die Bibliothek gehen.

1

Pekingmensch | 15.07.2015 08:23 Uhr

Sichtbeton

Eigentlich ein schoenes Projekt, wenn da nicht der Sichtbeton waere, der vor allem im Bereich der Decken aussieht wie nach einem schweren Wasserschaden. Haetten es gut detaillierte 'normale' Waende und Decken nicht auch getan? Den typischen Bibliotheksnutzern gefaellt der Sichtbeton doch ohnehin nicht...

 
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