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25.10.2018

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Scheibe der Transformation

Bibliothek und Kulturzentrum von COBE in Kopenhagen


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Eine aufgestellte, flache Scheibe erhebt sich zwischen den Reihenhäusern der Siedlung Tingbjerg in Kopenhagen. Der erst kürzlich fertiggestellte Neubau von Bibliothek und Kulturhaus signalisiert einen Neuanfang des historischen Viertels und steht somit für seine urbane Transformation. Die Bibliothek wurde von COBE als städtischer Katalysator für soziale und kulturelle Aktivitäten konzipiert und soll zu einer positiven Entwicklung der lokalen Gemeinschaft am Rande von Kopenhagen beitragen. Den historischen Kontext des Ortes zu respektieren und zugleich eine „starke eigene Identität“ zu schaffen, war auch eines der Hauptziele des Entwurfs, mit dem das Kopenhagener Büro 2013 den Wettbewerb für den Neubau der Bibliothek für sich entscheiden konnte.

Tingbjerg befindet sich sechs Kilometer nordwestlich von Kopenhagens Zentrum und wurde 1950 vom dänischen Architekten und Stadtplaner Stehen Eiler Rasmussen gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Carl Theodor Sørensen entworfen. Die moderne Wohnsiedlung mit ihrer Schule, Kirche, eigenem Shoppingzentrum und großzügigen Außenflächen stand damals für hohe Lebensqualität und visionäre Architektur. Heute jedoch findet sich die Siedlung ihrer Kriminalität wegen auf der so genannten Ghetto-Liste der Stadt. Entsprechend hegte die lokale Bevölkerung vor allem den Wunsch nach der Realisierung einer „innovativen und schönen Architektur“ – die eine positive Geschichte des Alltags in Tingbjerg erzählt und es zum beliebten Ausflugsziel anderer Kopenhagener machen könnte.

Im Entwurfsprozess wurde die Nachbarschaft miteinbezogen, woraus die Bildung eines neuen Treffpunkts im Bibliotheksgebäude entstand. Bibliothek und Kulturhaus wurden wie eine Schale konzipiert, die mit der Schule räumlich verbunden ist. Der Baukörper weist sowohl im Schnitt als auch im Grundriss eine Keilform auf, wobei die schmalste Fläche nur noch 1,50 Meter breit ist. Das Gebäude mit seinem insgesamt 1.500 Quadratmeter Geschossfläche beherbergt zudem Versammlungs- und Arbeitsräume, ein Café und einen Veranstaltungssaal. Zur Straßenseite hin präsentiert sich der Baukörper mit seiner flachen, transparenten Fassade offen. Alle Aktivitäten im Inneren sind von außen aus sichtbar. Die Formsprache der neuen Architektur wurde direkt aus den historischen Satteldachhäusern entwickelt – die Holzlamellen sollen dabei die gelben Ziegeln der umgebenden Architektur zitieren, wie es die Architekten beschreiben. (mg)

Fotos: Rasmus Hjortshøj – COAST




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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

C. Sitte | 30.10.2018 11:56 Uhr

Flatscreen

inspirierende Geste? Für wen? Für die gegenüber Wohnenden sicher nicht! Es sein denn, die Bewohner gegenüber haben eine Fernbedienung bekommen und können das Programm des "Flatscreen" nach Bedarf wechseln...
Städtebaulich völlig unangemessen!
Die unterzubringende NUF wäre deutlich nachhaltiger in einem dem Umfeld angepassten Baukörper realisierbar gewesen.
Kopf schüttel....

4

Lutz Borchers | 27.10.2018 16:18 Uhr

ohne wenn und aber

inspirierende Geste. Das läßt einen eventuell suboptimale Innenräume leicht akzeptieren (, die ich allerdings so gar nicht sehe.)

3

peter | 26.10.2018 16:16 Uhr

sehe das anders

stimmt, langweilig ist es nicht, auch im detail nicht schlecht - aber ich finde es albern und verzwungen. die form wirkt auf den ersten blick schon fragwürdig, und die beklemmenden innenräume bestätigen es. der luftraum ist zu klein und wird von der nahen dachschräge regelrecht erdrückt.

muss architektur auf der städtebauebene "witzig" sein? witz im detail (der fehlt hier übrigens) wäre mir lieber.

2

OSHB | 26.10.2018 07:57 Uhr

Begeisterung!

Schließe mich dem 1. Kommentar vollständig an. Das erste Mal seit langem, das mich ein städtebauliches Projekt nicht langweilt!

1

ixamotto | 25.10.2018 16:15 Uhr

also...

...viel 'junk space' im Innenraum, aber ich find's (v.a. aber nicht nur) städtebaulich ziemlich super...

 
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Der flache Baukörper öffnet sich zu seiner Umgebung und lässt Blicke ins Innere zu.

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Der Neubau ist eine räumliche Verlängerung der existierenden Schule.

Der Neubau ist eine räumliche Verlängerung der existierenden Schule.

Die Bibliothek steht den Schülern sowie der lokalen Bevölkerung offen.

Die Bibliothek steht den Schülern sowie der lokalen Bevölkerung offen.

Auf Wunsch der Nachbarschaft sind die Innenräume flexibel für multifunktionale Nutzungen geplant.

Auf Wunsch der Nachbarschaft sind die Innenräume flexibel für multifunktionale Nutzungen geplant.

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