Es sieht aus wie der Rumpf eines Kreuzfahrtschiffs, gestrandet im Land der Elche. Doch falsch, es ist der Entwurf für eine Bibliothek – für die „City Centre Library“  in der kanadischen Stadt Surrey. Das Bibliotheksgebäude der Bing Thom Architects (BTA) aus Vancouver markiert einen weiteren Streckenabschnitt auf dem Weg zu einem völlig umgestalteten Stadtzentrum. Der Startschuss hierzu fiel bereits 2004, als BTA im Herzen der 400.000-Einwohner-Stadt in British Columbia das Central City Project fertig stellten, eine Fusion aus Büroräumen,  einem Shopping Center und einer Universität.

Wie dieses City Center soll der geplante Neubau mit seinem trapezförmigen Grundriss nun viele verschiedene Menschen aus den umliegenden Gemeinden anziehen. Deshalb seien besonders ein einladender Eingang mit großen Glasfenstern und ein zentrales Atrium wichtig gewesen, so die Architekten. Blickachsen in alle Richtungen ermöglichen den Besuchern eine gute Orientierung.

Die Form der Zentralbibliothek orientiert sich an dem angrenzenden Universitätsgelände. „Die abgeschrägte Fassade soll dem Gebäude nicht nur Dynamik verleihen, sondern dient auch dem Sonnenschutz“, erklären die Architekten.

Die sich wandelnde Rolle von Bibliotheken in Zeiten der digitalen Medienrevolution soll sich in dem Gebäude widerspiegeln. Neben Bereichen für die klassische Literaturrecherche bietet das Zentrum auch Lehr- und Versammlungsräume, in denen viel Platz für neueste Technik ist. Großzügige, mit Tageslicht versorgte sogenannte „high spaces“ ergänzen die eher traditionellen „low spaces“ – intimere Raumsituationen, die für individuelles Arbeiten wie Schreiben und Recherche gedacht sind. Den Architekten zufolge sind alle Räumlichkeiten „informell“ gestaltet, um den Bibliotheksgästen die Atmosphäre eines „ausgelagerten Wohnzimmers“ zu bieten. Wolldecken und Tee müssen die Einwohner Surreys aber selbst mitbringen.

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