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24.01.2020
Teppich im Glas
Bibliothek in Bayeux von Serero Architectes
Ob auf Übersee, in der Hauptstadt Paris oder in der Provinz – der französische Staat legt Wert auf die kulturelle Anbindung seiner Bürger*innen und baut zu diesem Zweck allernorts Bibliotheken. So auch in der 13.000 Einwohner-Gemeinde Bayeux in der Normandie. Serero Architects (Paris) gestalteten die neue Biblio- und Mediathek als freistehenden und offenen Glasbau. Seine Hauptfassade bildet auf abstrakte Weise ein berühmtes Kulturgut der Stadt ab: einen Teppich aus dem 11. Jahrhundert, bekannt als Teppich der Königin Mathilde. Die Architekt*innen legten eine abstrahierte Reproduktion dieses historischen Textils hinter die verglasten Fensterfront als Schmuck und Sichtschutz.
Die Bibliothek liegt außerhalb des Stadtkerns als Scharnierstück zu einem Entwicklungsgebiet neben der Ringstraße, die das historische Zentrum mit seinen verwinkelten Gassen umgibt. Den Eingang planten Serero Architectes auf der Nordostseite. Ein kleiner Vorplatz bildet einen Puffer zum Boulevard. Dieser besteht aus einer Fläche von horizontal angelegten, zylinderförmigen Elementen, die in den natürlichen Farben der Webgarne des Mathilde-Teppichs getönt sind: in Beige, Braun, Bronzegrün, Blau-Schwarz und Tiefblau mit gelben Linien durchwirkt. Dieser farbige Schmuck soll laut Architekten die Lichtstimmung innerhalb der Bibliothek regulieren.
Das Bibliotheksgebäude selbst zeigt sich außen mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Zum einen gestalteten die Architekten das Gebäude als geschlossenen Steinbau, in dem Büros und Nebenfunktionen organisiert sind. Zum anderen legten sie ihn als jenen transparenten Glasbau an, der über den steinernen Teil hinausragt. In diesem ist der Lesesaal mit seiner Rasterstrutktur in fünf mal fünf Metern untergebracht. In der Mitte des Saals liegt ein quadratischer Lichthof mit zehn Metern Seitenlänge. Der helle Lesesaal des Glasbaus lässt sich in warmen Jahreszeiten an der Südseite nach außen erweitern, wenn es denn mal warm wird in dieser nördlichsten Provinz Frankreichs. (eb)
Fotos: Didier Boy de la Tour
Die Bibliothek liegt außerhalb des Stadtkerns als Scharnierstück zu einem Entwicklungsgebiet neben der Ringstraße, die das historische Zentrum mit seinen verwinkelten Gassen umgibt. Den Eingang planten Serero Architectes auf der Nordostseite. Ein kleiner Vorplatz bildet einen Puffer zum Boulevard. Dieser besteht aus einer Fläche von horizontal angelegten, zylinderförmigen Elementen, die in den natürlichen Farben der Webgarne des Mathilde-Teppichs getönt sind: in Beige, Braun, Bronzegrün, Blau-Schwarz und Tiefblau mit gelben Linien durchwirkt. Dieser farbige Schmuck soll laut Architekten die Lichtstimmung innerhalb der Bibliothek regulieren.
Das Bibliotheksgebäude selbst zeigt sich außen mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Zum einen gestalteten die Architekten das Gebäude als geschlossenen Steinbau, in dem Büros und Nebenfunktionen organisiert sind. Zum anderen legten sie ihn als jenen transparenten Glasbau an, der über den steinernen Teil hinausragt. In diesem ist der Lesesaal mit seiner Rasterstrutktur in fünf mal fünf Metern untergebracht. In der Mitte des Saals liegt ein quadratischer Lichthof mit zehn Metern Seitenlänge. Der helle Lesesaal des Glasbaus lässt sich in warmen Jahreszeiten an der Südseite nach außen erweitern, wenn es denn mal warm wird in dieser nördlichsten Provinz Frankreichs. (eb)
Fotos: Didier Boy de la Tour
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Der berühmte Wandteppich von Bayeux diente Serero Architects als Vorbild für die Fassadengestaltung.
Die Bibliothek steht auf einem offenen Grundstück.
In der Mediathek von Bayeux sitzen die Besucher in einer Glasvitrine.
Der Lesesaal der Bibliothek ist hell und lichtdurchflutet.
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