Für Fensterbögen in neuer Architektur können wir uns selten begeistern. Anders ist das bei der Bibliothek der Tama Art Universität in Tokio, die im Sommer 2007 fertig gestellt wurde. Architekt des Neubaus ist Toyo Ito (Tokio).
Das zweigeschossige Erweiterungsgebäude der Universitätsbibliothek ist ein Stahlbetonbau; die abwechselnd weiten und engen parabelförmigen Öffnungen liegen als flächenbündige Fenster nahezu rahmenlos in der Sichtbetonfassade. Sie beziehen sich direkt auf die ungewöhnliche Konstruktion der Bibliothek, die sich entlang eines – für Ito typischen – strengen Rasters entwickelt: Analog zum Tragverhalten geformte „Bogenwände“ laufen kreuzförmig zu Stützenbündeln zusammen und interpretieren auf diese Art die Tragstrukturen gotischer Kathedralen oder auch maurischer Sakralbauten neu. Infrastruktur und Erschließung wurden frei in das Raster eingestellt.
Die Eingänge betonte der Architekt, indem er jeweils die Glasverkleidung weg ließ und so einen geschützten Windfang mit dahinter liegenden Glastüren schafft.
Die Außenwände der ansonsten rechtwinkligen Bibliothek sind an zwei Seiten leicht konkav gewölbt, einerseits um der Bibliothek zur Straße hin einen größeren, halböffentlichen Vorplatz zu geben und auf der anderen Seite, um einen großen Grünbereich des Campus zu fassen.
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sjz | 08.06.2010 12:25 UhrVerwunderung
Wenn der Artikel doch recht unterhaltsam geschrieben ist, dann stellt sich mir nur dir Frage in welchem Abschnitt der Gotik Rundbögen gebaut wurden.
Diese Infoformation wäre mir neu.