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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bezirksverwaltung_von_Estudio_Carme_Pinos_in_Tortasa_5370140.html

09.04.2018

Katalanische Ecken und Kanten

Bezirksverwaltung von Estudio Carme Pinós in Tortasa


Wie ein spitzer, weißer Felsblock ragt er aus dem ockerfarbenen Häusermeer – der Verwaltungsneubau in der spanischen Provinz. Ein Farbklecks im dicht bebauten historischen Zentrum von Tortosa, einer Kleinstadt im spanischen Katalonien. Terres de l'Ebre, so der klangvolle Name.

Estudio Carme Pinós hatte das Vergnügen, in Tortasa, auf halber Strecke zwischen Barcelona und Valencia idyllisch am Ebro gelegen, einen Verwaltungssitz zu entwerfen. Sicher eine bewusste Entscheidung, stammt Pinós doch selbst aus Barcelona, dem Zentrum der sich als autonom von Spanien begreifenden Katalanen.

So sehr sich der Bau auch farblich vom Bestand abhebt, so wichtig war es der Architektin, den Rhythmus des Viertels mit seinen roten und gelben Häusern baulich aufzunehmen und fortzuführen. Und so soll sich das Durcheinander enger Gassen in den drei Volumen des Neubaus widerspiegeln, die nirgends gerade Kanten zu haben scheinen. Stattdessen überall spitze Winkel, abgesägte Ecken, schräge Fassaden.

Trotzdem sollte der Bau repräsentativ wirken und das „solide Aussehen“ eines öffentlichen Baus erhalten. Deshalb setzte Pinós auf solides Weiß und Grau, während innen Akzente in Braun und Rot geschaffen wurden. Viel Beton, dezentes Holz, wie schon bei anderen Projekten der Architektin. Ähnlich wie bei ihrem Kulturzentrum in Saragossa arbeitete Pinós mit einem massiven Block, den sie sockelartig in die Mitte des Grundstücks setzte, so dass rundherum Platzsituationen entstanden.

Der größte Platz führt, wenig überraschend, zum Haupteingang – erkennbar an der Fassade mit den schlitzartigen Fenstern, hinter denen kleine Büros liegen. Auf den vom Haupteingang abgewandten Seiten zieren große, schwer gerahmte Fenster die Fassade, hinter denen sich Konferenz- und Besprechungsräume befinden. Im oberen Teil gliedert sich der Bau in zwei Volumen, die fast quer auf dem Sockel zu sitzen scheinen. Sie hängen teils über und schaffen Schatten.

Bereits 2005 hatten die Architekten mit ihrem Entwurf den ersten Preis für das 6.500 Quadratmeter große Gebäude gewonnen, Baubeginn war aber erst fünf Jahre später. Und dann? Dauerte es noch einmal ganze sieben Jahre, ehe der Verwaltungsbau stand. Kostenpunkt: 15,6 Millionen Euro. (kat)

Fotos: Jesús Arenas Mesa


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In den drei Volumen des Neubaus spiegelt sich das Durcheinander der engen Gassen in der Stadt wider.

In den drei Volumen des Neubaus spiegelt sich das Durcheinander der engen Gassen in der Stadt wider.

Die überkragenden Bauteile schaffen schattige Räume.

Die überkragenden Bauteile schaffen schattige Räume.

Überall gibt es spitze Winkel, abgesägte Ecken und schräge Fassaden.

Überall gibt es spitze Winkel, abgesägte Ecken und schräge Fassaden.

Im Inneren zeigt sich der Verwaltungsbau sachlich und aufgeräumt.

Im Inneren zeigt sich der Verwaltungsbau sachlich und aufgeräumt.

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