Die Stadtteilregierung und der Investor sind sich einig: Die Wohnsiedlung Robin Hood Gardens in London soll abgerissen und durch teure „High-Quality“-Neubauten ersetzt werden. 213 Sozialwohnungen in diesem „Meilenstein der britischen Architekturgeschichte“ von 1972 (Architekten: Alison und Peter Smithson), vielfach von bengalischen Migranten belegt, würden damit verschwinden.

Die Abrissbefürworter hatten sich immer auf das Votum der Bewohner selbst berufen: Angeblich stimmten 80 Prozent von ihnen einem Abriss zu. Doch nun kam heraus: Die Befragungen waren schlampig, die Fragen auf den Fragebögen suggestiv. Nachbefragungen von Bewohnern, erstmals mit Hilfe bengalischer Dolmetscher, erbrachte jetzt ein nahezu gegenteiliges Zahlenverhältnis: Von 60 befragten Haushalten waren 48 für den Erhalt und die Renovierung der Anlage. Wie der Stadtrat von Tower Hamlets Council auf die Zahl von 80 Prozent Abrissbefürwortern komme, sei nicht nachvollziehbar. 

Ob es etwas hilft, ist dennoch unklar. Wer mehr darüber wissen will: In der BAUNETZWOCHE#124 gibt es eine aktuelle Fotoreportage über Robin Hood Gardens.

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