Etwa 15 Kilometer südlich von Luzern liegt der kleine Ort Stans, zwischen schneebedeckten Bergen, saftig grünen Wiesen und einigen Seen. Östlich des Dorfzentrums befindet sich ein Ensemble verschieden dimensionierter Solitäre, darunter auch die Tagesstätte der Stiftung Weidli. In unmittelbarer Nachbarschaft steht außerdem ein ehemaliges Herrschaftshaus, das bis vor Kurzem als Wohnhaus für pflegebedürftige Menschen genutzt wurde. Da der Altbau nicht mehr den Ansprüchen einer Pflegeeinrichtung entsprach, entschied sich die Gemeinde Stans, einen Neubau errichten zu lassen. Im vergangenen Jahr wurde das Wohnhaus Mettenweg nach Entwürfen von Bob Gysin Partner (Zürich) fertiggestellt.
Das Haus beherbergt pro Etage eine Wohngruppe mit Erwachsenen aller Altersklassen. Die Zimmer der Bewohner*innen befinden sich dabei in vier rechteckigen, zueinander verdrehten Volumen, die um einen Erschließungskern positioniert sind. Durch die Anordnung der Wohnräume ergeben sich größere Zwischenbereiche, die als Gemeinschaftsflächen genutzt werden. An einer Längsseite des Kerns ist eine Küche für die Wohngruppe angeordnet, zwischen den Wohn-Volumen jeweils ein Balkon. Auf vier Obergeschossen sind 48 Zimmer, davon 44 Einzel- und vier Doppelzimmer, entstanden. Dabei teilen sich zwei Zimmer jeweils ein Bad.
Konstruiert wurde das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 4.700 Quadratmetern als Holz-Hybrid. Der Sockel, in dem sich Büroflächen befinden, besteht aus Ortbeton und vorfabrizierten Betonelementen, während die Wände der Obergeschosse aus Nadelholz gefertigt wurden. Die Decken bestehen aus einem Holz-Beton-Verbund. Die ebenfalls mit Holz verkleidete Fassade der Obergeschosse wird durch Lisenen sowie horizontale Abschlüsse über jedem Geschoss klar gegliedert. Der Betonkern erhielt die Struktur einer Holzschalung. Insgesamt wurden für das Wohnhaus Mettenweg 785 Kubikmeter Holz verwendet, so die Architekt*innen.
Akzentuiert werden die Innenräume durch ein Kunst-am-Bau-Projekt von Lea Achermann (Luzern), bei dem Kreise und Ellipsen aus Blattgold auf positive und negative Gebäudeecken aufgebracht wurden. Die Baukosten (BKP 2) werden mit rund 15 Millionen Schweizer Franken beziffert, was etwa 15,5 Millionen Euro entspricht. (gk)
Fotos: Roger Frei
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Sehr | 02.07.2024 13:00 Uhrguter
Grundriss mit angemessener Raumverschwendung.