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26.06.2024

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Farbenfroh engagiert

Betreutes Wohnen in Berlin von Modersohn & Freiesleben


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Der Verein Sozialdienst katholischer Frauen hilft seit über 100 Jahren Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenslagen sowie Menschen mit Behinderung. Anfang des Jahres stellte das Berliner Büro Modersohn & Freiesleben im Norden der Hauptstadt einen Neubau für den Frauenverband fertig, der Wohn- und Aufenthaltsräume für Menschen mit Assistenzbedarf aufnimmt.

Der Neubau steht auf einem Campus, auf dem auch eine Einrichtung der Jugendhilfe sowie — in einer denkmalgeschützten Villa — die Geschäftsstelle des Vereins verortet sind. Ein ebenfalls unter Denkmalschutz stehender Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert und dessen Erweiterung aus den 1990er Jahren beherbergen weitere Wohnangebote. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit schafft der Neubau auf 2.550 Quadratmetern Bruttogrundfläche 21 Wohneinheiten sowie eine Tagesstruktur für circa zwanzig Menschen.

Ein massiv gemauerter Sockel bildet das Erdgeschoss und beherbergt die Beschäftigungs- und Förderbereiche der Tagesgäste. Darauf sitzt ein dreigeschossiger Holzbau aus vorgefertigten Elementen. Hier leben die Bewohner*innen individuell in Zimmern mit Bad, die wiederum als kleine Wohngemeinschaften mit Küche und Balkon organisiert sind. Ein Snoezelraum, Gemeinschaftsbereiche, Verwaltungsflächen, Pflegebäder und weitere Nebenräume ergänzen das Programm.

Kräftige Farben und verschiedene Materialien prägen die Hülle des Hauses. Das Erdgeschoss erhielt einen rauen Außenputz, dessen Grünton sich in den Fensterrahmen wiederholt. Die überdachten Eingangsbereiche sind durch Relieffliesen markiert. Rot lasierte Holzbretter bilden die Fassade der Obergeschosse, gegliedert durch Schürzen aus ebenfalls roten Eternit-Wellplatten, die dem Brandschutz dienen und den außenliegenden Sonnenschutz der Fenster aufnehmen.

Im Innenraum verwendeten die Architekt*innen Terrazzo in den Treppenhäusern und Linoleum in den Fluren und Wohneinheiten. Um die Kosten im Rahmen zu halten, beschränkten sie die Auswahl der verwendeten Materialien auf serielle Industrieprodukte. So werden die Baukosten für die Kostengruppen 300 und 400 mit rund 6,7 Millionen Euro angegeben. Die Außenflächen, geplant von Locodrom Landschaftsarchitekten (Berlin), sind aktuell noch nicht fertiggestellt. Die Ausführung übernimmt ein Werkstattbetrieb, der als Teil des Sozialdienstes katholischer Frauen auch Bewohner*innen des Campus beschäftigt. (sbm)

Fotos: Sebastian Schels


Zum Thema:

Das Wohnhaus ist Teil der aktuellen Werkbund-Ausstellung „Atlas des Gemeinsamen“ in Berlin.

Zuletzt stellte das Büro auch eine Wohnanlage im Berliner Westen sowie ein Einfamilienhaus im nordhessischen Dorf Netra fertig.


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Kommentare

12

alexander | 28.06.2024 16:15 Uhr

zwiespalt

ich bin tatsählich sehr zwiegespalten, was dieses prohekt angeht.
auf den ersten blick wirkt es auf mich eher wie eine sanierung bei der die fassade aufgedoppelt wurde.
mir persönlich ist das alles ein wenig zu unruhig, weil es ein wenig durcheinandergewürfelt daherkommt.
farbigkeit in der architektur finde ich gut, dennoch wirkt das rot auf dem hellen grün schwer und disharmonich.
schräge welleternitplatten? muss das sein? wirkt wie die pseudomansarddächer bei garagen.
mir gefallen sehr die schrägen deckenausführungen innen und das lichtband.

11

Retter | 28.06.2024 09:02 Uhr

Gut gemacht

Man glaubt es kaum, jedoch schweizerische Bauqualität ist auch in diesem Land möglich!
Gratulation!

10

Arcseyler | 27.06.2024 14:25 Uhr

....

Die Idee der groß geschuppten Fassade ist originell und logisch. Könnte man noch übertreiben.

9

auch ein | 27.06.2024 11:33 Uhr

architekt

@8:
"Die Farbgebung (...) passt aber wieder zu Möglichkeitsrahmen der Ausführbarkeit/Bezahlbarkeit und ist m.E. schlau gelöst".

was hat Farbgebung mit diesen Schlagwörtern zu tun?

8

Kritiker | 27.06.2024 10:54 Uhr

Holzbau.

Die "Kritiken" sind etwas unverständlich, es ist ein Holzbau, der architektonisch nun einmal ein paar andere Details und Möglichkeitsräume mit sich bringt. Nur weil man das von 08/15 Beton/KS-Stein Bau so nicht kennt, ist es noch kein "Gebastel". Die Farbgebung ist jetzt auch nicht meins von der Tonalität, passt aber wieder zu Möglichkeitsrahmen der Ausführbarkeit/Bezahlbarkeit und ist m.E. schlau gelöst. Etwas Abrüstung tut vll. dem einen oder anderen hier gut.

7

Keine Modefarben | 27.06.2024 10:16 Uhr

Sondern Mut

Ich kenne nur Architekten (weniger Architektinnen), die sich an Farbe nicht herantrauen und dies es ehrlich gesagt in der Regel auch nicht können. Den Kommentar von tutnixzursache kann man getrost ignorieren. Der Mensch scheint keine Ahnung von unserer Praxis als Architekt*innen zu haben. Den komplexen Anforderungen, die uns so wenige gestalterischen Freiraum lassen.
Aber Ihr habt es geschafft, eine schöne plastische Fassade zu gestalten und die Farbe wirkt, als hätte sie sich daraus fast von alleine logisch ergeben.

Respekt! Sehr gelungen!

6

Max | 27.06.2024 09:29 Uhr

Tag der Architektur

Das Gebäude kann zum Tag der Architektur besichtigt werden. Vielleicht danach noch einmal kommentieren...

5

Gorki | 26.06.2024 18:22 Uhr

Farbe

Endlich mal kein grau grau graues Haus. Mehr Mut zur Farbe! Die Badezimmer erinnern mich allerdings an meine Kaserne bei der Bundeswehr. Schoenes Haus.

4

peter | 26.06.2024 16:46 Uhr

irgendwo...

zwischen 50s, artdeco und anthroposophie. teils arg klapprig-unruhig, teils dekorative geschmacksache, teils sehr schön poetisch.

3

tutnixzurSache | 26.06.2024 16:13 Uhr

Ich kann gar nicht sagen...

... wie sehr mir diese Modefarbgebung bereits auf den Keks geht.

2

auch ein | 26.06.2024 15:51 Uhr

architekt

was für ein gebastel!
bild 2 und 6 sagt alles....
und dann noch am ende traurige farben drauf

1

H. Dietrich | 26.06.2024 15:47 Uhr

Glückwunsch!

Ein tolles Haus.

 
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