RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Beton-Ferienhaus_von_Aires_Mateus_im_Sueden_Portugals_7116069.html

05.02.2020

Zurück zur Meldung

Im Schutz der Wiese

Beton-Ferienhaus von Aires Mateus im Süden Portugals


Meldung einblenden

Hoch oben, auf einem Hügel, thront Monsaraz. Ein mittelalterliches Dorf nahe der portugiesisch-spanischen Grenze. Serpentinen winden sich hinauf bis zur Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen, eine Pflasterstraße führt in einer Ellipse vorbei an Wohnhäusern, Kirche, Burg und Quellhaus. Monsaraz gilt als einer der ältesten und besterhaltensten historischen Orte des Alentejo, schon in der Bronzezeit sollen hier Menschen gesiedelt haben.

Heute leben etwas mehr als 700 Menschen zwischen Olivenhainen und Korkbäumen, im heißen Süden Portugals. Ihnen zu Füßen liegt der weitverzweigte Alqueva-Stausee, an dessen Nordufer Aires Mateus (Lissabon) ein Ferienhaus für einen privaten Bauherren realisiert haben. Inmitten von Wiesen auf einem zwei Hektar großen Grundstück, gut zwei Kilometer von Monsaraz entfernt. Von der Straße aus aber ist kaum etwas von dem Neubau zu sehen. Wie ein schöner Frosch, der sich vor der Hitze der Mittagssonne versteckt, hat sich dieses Haus in den Hang zurückgezogen. Ein weit ausladendes Dach schirmt auch den gepflasterten Außenbereich, auf den das gesamte Gebäude zuläuft, von den heißen Lichtstrahlen ab.

Das einstöckige Gebäude mit Blick auf den Stausee ist 174 Quadratmeter groß. Dominiert wird es von seiner massiven Betonstruktur. Eine kreisrunde Öffnung bringt Licht ins Dunkel. Überhaupt greifen die Architekt*innen wieder auf ihr Spiel mit Grundformen, mit Pyramide, Würfel und Quader zurück: ein quadratischer Grundriss, Kreise als Lichtschächte, zu denen sich die Schlafräume öffnen, eingeschobene Quader als Wohnräume. Kontrastierend zum rauen Beton und zum Schwarz der Nacht sind die Innenräume in – auch das durchaus typisch für Aires Mateus – strahlend-glattem Weiß gehalten.

Solche Gegensätze und das „Himmelszelt“ des geschwungenen Vordachs lassen sich noch als Verweis auf eine andere Qualität des Landstrichs lesen: Ist die Sonne im Alentejo einmal untergegangen, funkeln die Sterne. Und dass aufgrund fehlender Lichtverschmutzung besonders hell und besonders zahlreich. So sehr, dass die Region sogar zur weltweit ersten touristischen Sternenlicht-Destination auserkoren wurde. (kat)

Fotos: João Guimarães, Rui Cardoso


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Dr. Yikes | 06.02.2020 18:13 Uhr

Ein Kilometerstein der Architekturgeschichte

Mir gefallen besonders die kleinen Gefängnishöfe. Als kleinen Gag, hätte man noch eine Kurzhantel platzieren oder einen Mini-Basketballkorb aufhängen können. Und wen muss ich bestechen, um mir in Portugal eine Villa in Mitten unberührter Natur bauen zu dürfen? Moment, das könnte ich auch Herrn Olgiati fragen, einen Moment bitte... biep... biep... hallo? Valerio, bist du dran?

9

schlawuki | 06.02.2020 13:40 Uhr

@okk

Hm, ja das trägt natürlich gaaanz viel zur Diskussion bei wenn bei dir die Erstsemesterprojekte so ausschauen, okk.
Wie gehts dir jetzt so im zweiten?

Ich finde das ein spannendes und attraktives Projekt.
Obwohl bei mir das erste Semester schon gaaanz lange her ist...

8

jeff | 06.02.2020 12:41 Uhr

schön!

den aufbahrungsraum auf Bild 24 finde ich besonders gut gelungen!

7

okk | 06.02.2020 10:16 Uhr

okk

So sahen bei mir im Semester typischerweise Erstsemesterprojekte aus. Das hier ist mM konzeptionell nicht ganz ausgereift.

6

Johann Maier | 06.02.2020 10:01 Uhr

Schon genial...

aber bei diesen Übergängen vom Runden ins Eckige kommt man doch ins Schwitzen.

5

STPH | 06.02.2020 09:53 Uhr

...

perforierter Deckel sortiert Licht und Blick zwischen Berg und Tal. Taugt für alle Hang und Berg Häuser und Stationen.

4

noch ein | 05.02.2020 22:29 Uhr

peter

rattenscharf... aber am ende doch nur etwas für kellerkinder. bei aller liebe - zu dunkel, zu wenig aufenthaltsqualität.

3

claus | 05.02.2020 17:37 Uhr

zum sterben schön.

unglaublich!

2

auch ein | 05.02.2020 16:37 Uhr

architekt

es gibt doch immer die lustigen bilderwitze wo jemand die änderungswolken als kernbohrung wirklich geborht hat.

genauso siehts aus,

schrecklichkeit in toller landschaft

1

peter | 05.02.2020 15:32 Uhr

mit die besten

architekten, die wir gerade auf der welt haben.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

05.02.2020

Ministadt in Ammerbuch

Gemeinschaftsschule von K9 Architekten

05.02.2020

Mehr Leben am Hafen

COBE gewinnen städtebaulichen Wettbewerb in Dortmund

>
vgwort