Ein neues Eingangsgebäude eröffnet seit einem Jahr den größten skandinavischen Wild- und Naturpark in Eriksberg, Schweden. Die Architekt*innen vom Stockholmer Büro Sandellsandberg setzten dem Park ein archetypisches Langhaus aus Holz vor. Das Dach bedeckten sie nachhaltig mit Stroh. Thomas Sandell äußert sich wie folgt über das Projekt: „Ich wollte ein Gebäude schaffen, das klar mit der Bautradition in [der historischen Provinz] Blekinge verbunden ist. Aber wenn Sie genauer hinsehen, werden Sie auf unterhaltsame Weise überrascht sein; ein bisschen wie bei Eriksberg im Allgemeinen.“
Man muss nicht unbedingt „genauer“ hinsehen, denn die Fassade fällt auf. Im Rotton des traditionellen „Falu Kupfer“ gehalten, ist das Besucherzentrum mit vertikalen Holzlamellen unterschiedlicher Länge verkleidet, die den Anschein eines leichten Stoffes erwecken sollen – wie ein roter Vorhang, der den Landschaftspark markiert und präsentiert. Die gestalterische Maßnahme schafft zudem witterungsgeschützte Außenräume an beiden Enden des langen Riegels. Im Inneren des Gebäudes ist alles weiß, wie vom Licht gewaschen, das durch ein Dachfensterzug im Bereich des Firsts in den Raum kommt.
Insgesamt verfügt das Gebäude über 600 Quadratmeter Nutzfläche. Im Erdgeschoss befinden sich hinter einer Ladentheke kleine Bürozimmer und die WC-Anlagen, während darüber eine offene Ausstellungsfläche bereitsteht. Ein kleines Raumprogramm – mit großer Wirkung auf die Besucher, glaubt man den Architekt*innen: Bevor das Gebäude stand, sollen die nämlich manchmal auf der Suche nach den Toren des Wildparks verwirrt umgekehrt sein.
Text: Abhinav Thakar
Fotos: Åke E:son Lindman