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15.05.2014

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Nüchternheit in Beton

Bestattungshaus in Oberndorf am Neckar


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Schulen, Museen und Theater sind für Architekten spannende Bauaufgaben – noch mehr Fingerspitzengefühl fordern da Gebäude wie Krematorien oder Bestattungshäuser. Dieser Aufgabe hat sich das junge Büro jim knoepfle architects (Berlin/Stuttgart) gestellt. In der baden-württembergischen Stadt Oberndorf am Neckar im Landkreis Rottweil hat das Architektenduo Tilo Weber und Daniel Günther einen Neubau für das Bestattungshaus Dölker gebaut, der nun nach zehnmonatiger Bauzeit fertig gestellt worden ist.

Der Betonkubus ist ein eingeschossiger Flachbau, aus dem ein gelb verkleideter Dachaufbau über der Aussegnungshalle hervorsticht. Die Nüchternheit des Baus finden die Architekten angemessen und programmatisch: „Die Trauernden finden sich in einer respektvollen Umgebung wieder, die sich nirgendwo aufdrängt und ihnen buchstäblich Raum für ihre Gefühle schafft. Hier werden sie begleitet und beraten.“

Der Neubau verbindet die für eine würdevolle Trauerbewältigung benötigten Räumen an einem Ort: ein Besprechungszimmer zur Beratung oder das erstes Gespräch im Ernstfall, einen großen Ausstellungsraum, zwei Aufbahrungsräume, die voneinander unabhängig Tag und Nacht für den persönlichen Abschied der Hinterbliebenen betretbar sind sowie ein großes Foyer mit Rückzugsmöglichkeiten, sanitären Anlagen und einem Trauerraum.

Der sakrale Raum der Aussegnungshalle befindet sich im Mittelpunkt der Anlage. Hier haben die Architekten tragende Deckenelemente mit dynamischer Akustikuntersicht eingesetzt. Durch die ansteigende Intensität der Perforation wird die Schallabsorption im Raum – vom Redner zum Zuhörer – kontinuierlich gesteigert.

Die Bestattungshygiene forderte eine klare Trennung aller Funktionsbereiche. Die Straßenseite mit dem Haupteingang ist komplett dem Publikumsverkehr zugeordnet; auf der Rückseite des Gebäudes befinden sich die Betriebsbereiche mit angrenzendem Waschraum für Verstorbene. „Die Nutzungen sind so verteilt, dass kurze, schnelle und barrierefreie Wege für den Betrieb gewährleistet sind“, erläutern die Architekten. Eine durchdachte Wegführung soll den Gast automatisch zu den Aufenthaltszonen lenken.

„Der Tod gehört zu unserem Leben und zu unserer Kultur – die ihren Ursprung zuallererst in der Bestattung hat“, meint Weber. „Die skulpturale Geometrie des Ortes hilft dabei, den emotionalen Ausnahmezustand der Hinterbliebenen zu sortieren und zu lenken. Durch das komplexe Raumprogramm werden wie selbstverständlich spezielle Lichtverhältnisse und Perspektiven gebildet, die den Angehörigen Halt geben.“


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Bernd D. | 20.05.2014 16:50 Uhr

Errata

ich muss mich korrigieren.

Neueste Erkenntnisse zeigen -
es könnte auch ein Ballett-Probenhaus sein.

9

Andrea Palladio | 16.05.2014 12:59 Uhr

Ein Projekt …

Ein Projekt, das den Verriss auf allen Ebenen auf praktisch allen Ebenen herausfordert. Der völlig unmotiviert verzogenen Grundriss wirkt beliebig, Tür– und Fensterproportionen schlecht gewählt und in der Detaillierung wurde keine Konsequenz gelebt. Warum dieses Haus in Beton materialisiert wurde ist aus meinen Augen völlig unverständlich, wenn man dann ja doch nur 08/15 Fenster mit entsprechenden Fensterbänken einsetzt.

8

Max | 16.05.2014 11:29 Uhr

Ja, ist es denn die Möglichkeit...?!

Die ewige Frage, warum dies das auf Baunetz veröffentlicht wird, beantwortet sich doch allein an der hier entstandenen regen Diskussion. Wir sind die Jury und nicht alles kann uns gefallen. Reflexartige, touretteähnliche Äußerungen sieht man auch auf anderen bekannten websites.
Ja es stimmt, es ist schon ziemlich banal. Ich sehe es so: Auch daraus kann man seine Lehren ziehen.
Den Rest überlasse ich den distinguierten Kommentaren der Kollegen.

7

gio | 16.05.2014 08:19 Uhr

was soll das

ich dachte hier wird gute architektur gezeigt..... das vorgestellte beispiel ist nichts weiter als angepasste katalogware eines betonelementeherstellers. wahrscheinlich brauchte man die Architekten hier nur für die unterschrift unter den Bauantrag. so was sehen zu müssen macht wütend!

6

dipl.ing. | 15.05.2014 20:43 Uhr

wirllich kurios...

dieser Bau!

5

grauweiss | 15.05.2014 19:51 Uhr

ganz schön ärmlich

Mannomann, banaler geht's kaum.
Sieht aus wie ein Toilettenhäuschen an einer Autobahnraststätte., unwürdig und pietätlos.

Fragwürdig auch, wie es zu einer Veröffentlichung auf baunetz kommen konnte.

4

Bernd D. | 15.05.2014 18:57 Uhr

eine Garage für Gefühle

gruseliges Gebilde.

Es fällt schwer sich dort tröstende oder aufbauende Gefühle vorzustellen. Ein Gebäude was eher Assoziationen an einen Bauhof oder die alten Umkleiden am Sportplatz erinnert.

Aber na ja - wenn man drinnen ist und so schräg nach oben schaut - für einen Moment gehts.
Sowas hätte es in Lummerla...

3

Michael R | 15.05.2014 17:20 Uhr

Anspruch und Wirklichkeit

Die Erläuterungen der Architekten lassen durchaus eine Sensibilät in der Auseinandersetzung mit diesem Entwurfsthema anklingen. Das architektonische Ergebnis hingegen erscheint in seiner Gewerbegebiets-Ästhetik geradzu zynisch. Die Aussenanlagen tun dabei ihr Übriges. Ich kann mir die provokante Bemerkung nicht verkneifen, in Oberndorf lieber tot überm Zaun hängen zu wollen.

2

peter | 15.05.2014 16:11 Uhr

nüchternheit

hm. zwischen purismus, nüchternheit und ernüchterung sind die übergänge fließend.

das innenraumfragment sieht spannend aus, was mir über die außenhaut zu sagen schwer fällt. hier ist die assoziation eher eine autobahntankstelle aus den 70ern oder eben kostengünstiges bauen. um mit industriellen betonsandwich-fertigteilen baukulturell tätig zu werden, bedarf es mehr als die bloße umsetzung eines entwurfes mit diesem material. gleiches gilt für das fassadenmaterial der dachgaube.

vielleicht hätte man zunächst den grundriss etwas begradigen und bereinigen sollen und dann nochmal die fugenteilung der fassade bearbeiten können, das hätte dem haus gut getan.

1

Anna | 15.05.2014 15:38 Uhr

Etwas seltsam

Was ist nur passiert, das der Dachaufbau aussieht wie ein vergessener Baucontainer?! Mit dem Ausdruck der Visualisierung hat dieser seltsame Aufsatz jedenfalls wenig zu tun...

 
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