Kurz vor Jahresende möchten wir die Zeit nutzen und Ihnen die Lieblinge der Baunetz Wissen-Redaktion aus 2016 vorstellen. Wir nehmen Sie dazu mit auf eine Reise und beginnen im hohen Norden in Lappeenranta, wo als pragmatische Verbindung von Kultur und Kommerz das neue Theater auf einem Shoppingcenter platziert wurde. Ein Abstecher führt nach Tokio, dort beeindruckten uns außerordentlich komplexe Dachkonstruktionen für eine Bogenschießhalle und einen Boxclub. Zurück nach Deutschland geht es über den Hamburger Großmarkt, wo dank einer neuen Stahlkonstruktion in der denkmalgeschützten Betonbogenhalle weniger Fisch, dafür Mehr Theater! geboten wird und zu einem Kraftwerk mit Aussicht, denn vom Block Fortuna in Düsseldorf bieten sich beste Blicke auf die Stadt.
Von hier geht es weiter zu unseren Nachbarn in die Schweiz, die in diesem Jahr besonders durch Museumsbauten aufgefallen sind – z.B. mit dem Bündner Kunsthaus in Chur, dessen fein kassettiertes Sichtbetonrelief an der Fassade von Ferne an Glasbausteine denken lässt, oder der Erweiterung des Kunstmuseums Basel mit programmierbaren LED-Streifen in der Mauerwerksfassade. Auch für den Nachwuchs ist gesorgt, zumindest in Lugano, hier entstand nach Plänen von Bruno Fioretti Marquez Architekten ein Kindergarten als Häuschenlandschaft in Holz.
Über Österreich, mit zwei ganz unterschiedlichen Wohngebäuden in Wien – einem Holzhybridbau mit 213 Wohneinheiten und dem Hotel Magdas, das als Sozialprojekt begann und u.a. von Flüchtlingen betrieben wird und auch als deren Wohnstätte dient, – geht es weiter in die slowenische Gemeinde Bohinj, wo Ofis Architekten eine ungenutzte Scheune zu einem modernen Ferienhaus umwandelten.
Unter den europäischen Ländern sind weiterhin Polen mit dem Hotel Skansen, Großbritannien mit dem Tate Modern Switch House von Herzog & de Meuron, die Niederlande mit dem gläsernen Timmerhuis von OMA in Rotterdam, das Wohnungen über den Büros der Stadtverwaltung stapelt, und Frankreich mit einem seiner zahlreichen neuen Stadien zur WM sowie dem Citylights genannten 70er-Jahre-Koloss zu erwähnen. Er setzt sich aus vielen Bürotürmen zusammen, wurde 2016 von Dominique Perrault umgebaut und erinnert nachts aufgrund seiner illuminierten Fassade an Objekte aus einem Scifi-Film oder Brillantringe. Ein weiteres Schmuckstück ist das Centro Cerámica Triana in Sevilla, dessen vorgehängte Fassade sich aus Keramikhohlkörpern in verzinkten Stahlregalen zusammensetzt.
Unsere Reise endet in Mexiko City mit der Churrería El Moro, dort dienen stilisierte Grafiken in Persischblau auf weißem Grund als Motivfliesen und durchgehendes Raumornament. Der Stolz über die gelungene Renovierung des alteingesessenen Familienunternehmens ist den Mitarbeitern anzusehen.
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