Auf Vorschlag von Bauminister Reinhard Klimmt hat das Bundeskabinett am 1. November 2000 die Einsetzung der internationalen Expertenkommission „Historische Mitte Berlin“ beschlossen. Die Kommission unter Vorsitz des österreichischen EU-Parlamentariers Hannes Swoboda soll noch in diesem jahr ihre Arbeit aufnehmen und Vorschläge zur Nutzung und Gestaltung des Berliner Schlossplatzes erarbeiten. Die weiteren Mitglieder des Gremiums sind:
- Roland Berger (Roland Berger & Partner GmbH, München)
- Peter Conradi (Präsident der Bundesarchitektenkammer, Berlin)
- Laurenz Demps (Institut für Geschichtswissenschaften Humboldt-Universität Berlin)
- Friedrich Dieckmann, Berlin
- Franziska Eichstädt-Bohlig (MdB, Berlin)
- Helmut Engel (Stiftung für Denkmalschutz, Berlin)
- Bruno Flierl (Berlin)
- Ernst Freiberger (Berlin)
- Barbara Jakubeit (TU Darmstadt)
- Josef Paul Kleihues (Berlin/Dülmen-Rorup)
- Peter Klemm (Staatssekretär a.D., Bonn)
- Thomas Krüger (Senator a.D., Berlin)
- Klaus-Dieter Lehmann (Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin)
- Vittorio Magnago Lampugnani (ETH Zürich)
- Goerd Peschken (Berlin)
- Jerry I. Speyer (Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH, Berlin).
Der Expertenkommission wird ein Kreis von Moderatoren zur Seite stehen, dem die Präsidenten des Deutschen Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses, Wolfgang Thierse und Reinhard Führer, die Minister Reinhard Klimmt und Michael Naumann und die Berliner Senatoren Christoph Stölzl und Peter Strieder angehören.
Die besondere Bedeutung des Berliner Schlossplatzareals als Ausgangspunkt der historischen und städtebaulichen Entwicklung der Stadt rechtfertigt nach Auffassung von Bund und Land die Einsetzung einer internationalen Expertenkommission, die Empfehlungen für die Nutzung, die architektonische Gestaltung und die finanziellen Erfordernisse im Bereich des Schlossplatzes erarbeiten sowie Vorschläge für die städtebauliche Struktur des angrenzenden räumlichen Umfelds entwickeln soll.
Bereits im Mai 1996 haben sich Bund und Land dafür ausgesprochen, das Vakuum in der Mitte Berlins durch eine dem Ort angemessene Mischung aus kultureller und gesellschaftlicher, öffentlicher und privater Nutzung zu füllen und die Bebauung des Areals im Rahmen einer public-private-partnership zu realisieren. Die bisherigen Vorschläge zur Nutzung und zur Gestaltung des Schlossplatzareals haben jedoch nicht zu umsetzungsfähigen Konzepten geführt. Weder der internationale städtebauliche Ideenwettbewerb (1993) noch das 1997/98 durchgeführte Interessenbekundungsverfahren brachten realisierbare Ergebnisse. Die ungeklärten Nutzungs- und Finanzierungsfragen hatten zur Folge, dass sich die Diskussion auf eine Erörterung der Alternativen „Erhaltung des Palasts der Republik“ oder „Rekonstruktion des Stadtschlosses“ verengte. Von der Kommission erhoffen sich Bund und Land nun „neue Ansätze für ein tragfähiges Nutzungskonzept und eine überzeugende gestalterische Lösung“.