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25.09.2015
Felsblock aus Sichtbeton
Berufsschule in Meran
Etwa 700 Schüler werden hier ausgebildet – die Landesberufsschule für das Gastgewerbe Savoy in der Kurstadt Meran brauchte einen Erweiterungsbau. Gebaut wurde dieser von dem Büro Stifter+Bachmann aus Pfalzen, das sich mit seinem offensiven Entwurf in einem Planungswettbewerb durchgesetzt hatte. Nun steht neben dem denkmalgeschützten Savoy, das 1895 ursprünglich als Pension errichtet wurde, ein merkwürdiger Beton-Neubau: Er sieht aus, als hätte man an seinen Ecken und Kanten gezogen.
Doch irgendwie passt dieser geometrische Felsblock nach Südtirol. Die äußere Hülle mit den geneigten Fassaden und dem Dach als fünfter Fassade besteht komplett aus Sichtbeton; die Fenstereinschnitte erinnern an den SANAA-Kubus in Essen. Für den Neubau in Meran von Stifter+Bachmann mit seiner monolithischen Ortbetonfassade in gestockter Oberfläche ist aber vor allem der Knick charakteristisch.
Die Architekten beschreiben ihre formale Idee als eine „weglehnende“ Geste – der Bestandsbau soll im Vordergrund stehen, nur über einen Glassteg im zweiten Obergeschoss sind Neu- und Altbau miteinander verbunden. Die Verjüngung des Baukörpers mit zunehmender Gebäudehöhe soll den Neubau kleiner erscheinen lassen, die Zwischenräume zu den angrenzenden Bebauungen vergrößern und den Lichteinfall begünstigen. In den einzelnen Geschossen mit Klassenräumen, Lehrküchen und Speiseräumen sind Lufträume und Lichtschächte als geschossübergreifende Sichtverbindungen angeordnet.
Mit den schrägen Fassadenflächen wollen die Architekten außerdem die umliegenden Mansardendächer neu interpretieren und die vorgegebene Blockhaftigkeit der Umgebung auflösen. Die Lage ist eigentlich traumhaft: in 500 Meter Entfernung zur Therme von baumann zillich architekten, direkt an der Promenade des Flusses Passer, mit Blick auf die Alpen. Die Baukosten liegen bei 9,27 Millionen Euro netto.
Fotos: René Riller
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