Im Jahr 2009 baute Steven Holl für die jütländische Kleinstadt das Herning Museum of Contemporary Art. Nun ist in dem knapp 50.000 Einwohner Städtchen auf 4.700 Quadratmetern eine Berufschule entstanden. Das Büro C.F. Møller Architects (Aarhus) hatte 2014 den entsprechenden Wettbewerb für sich entschieden. Um ein Miteinander und einen räumlich weiten Blick geht es bei diesem Neubau aus viel Glas, der alles andere als zerbrechlich wirkt.
Die Schule, von innen nach außen konzipiert, ist Bestandteil eines Bildungscampus, dessen Außenräume die Lernenden zu vielfältigen Outdoor-Aktivitäten einladen. Die Eingangsfassade aus Glas ist zurückgesetzt und markiert auf diese Weise den Zugang, introvertiert und doch unübersehbar. Das Dach schafft einen Vorhof und vermittelt den Übergang zu den unteren Gebäuden nach Norden.
In Verbindung mit den benachbarten Gebäuden entstehen drei neue Außenräume: Die so genannte Plaza, der Studiengarten und der Vorgarten. Die Plaza öffnet sich vor dem Neubau als versiegelte Fläche, die von Grünflächen „aufgerissen“ wird. Die Architekten nennen es die „Zusammenführung der städtischen Skala mit der menschlichen Skala“. Vertiefungen bieten Sitzplätze im Grünen. Regnet es, wirken sie als Infiltrations- und Rückhaltebecken und entlasten die Abwasserkanäle. Der Studiengarten entstand unter Bäumen als ruhiger grüner Raum zum Lernen, Reflektieren und Entspannen. Der halböffentliche Vorgarten hat einen direkten Zugang von den Klassenzimmern im Erdgeschoss.
In den Wänden der Lernräume gibt es Sitz- und Arbeitsnischen, mobile Möbel ermöglichen eine schnelle Verwandlung für verschiedene Unterrichtssituationen. Sie sind um einen Aufenthalts-Bereich organisiert, der durch schmale Treppen, Galerien, Oberlichter und eingebaute Kuben luftig und leicht wirkt. (ds)
Fotos: Martin Schubert
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