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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Beruehmteste_Ruine_Nordkoreas_reanimiert_452193.html

23.07.2008

Wolkenspalter

Berühmteste Ruine Nordkoreas reanimiert


Nach 16 Jahren als zeichenhafte, leere Investitionsruine wird das 330 Meter hohe Ryugyong-Hotel in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang (siehe auch BAUNETZWOCHE#64 mit Fotos von Dieter Leistner) nun doch noch mit Leben gefüllt werden. Ausgerechnet ein Investor aus Ägypten, dem Land der Pyramiden, hat sich des tetraederähnlichen, 105-geschossigen Wolkenspalters angenommen, wie die NAchrichtenagentur Reuters im September 2008 meldet.

Den Quellen von Reuters zufolge hat die ägyptische Orascom Group mit der Sanierung der obersten Geschosse begonnen. Es wurden bereits Fassadenteile und Antennen für Funktelefone montiert, und das, obwohl den Bürgern Nordkoreas der Besitz von privaten Handys untersagt ist.

Durch die tetraederähnliche Form verfügt das Hotel über drei Hauptfassaden, die je im Winkel von 75 Grad ansteigen, unterbrochen nur durch mehrere ringförmige Etagen, die fünf drehbare Panorama-Restaurants und eine Aussichtsplattform aufnehmen sollten.

Mit dem Bau war 1987 begonnen worden, parallel zu den Vorbereitungen Südkoreas auf die olympischen Sommerspiele 1988. Fünf Jahre später war die von Paektu Mountain Architects & Engineers (Nordkorea) geplante Betonstruktur fertig. Das Hotel sah Kim Il-sung als Symbol für den von ihm gegründeten, zu dieser Zeit wirtschaftlich aufstrebenden Staat. Als Antwort auf Shanghai und andere aufstrebende asiatische Metropolen ließ Kim den Bau zu propagandistischen Zwecken auf nordkoreanischen Druckerzeugnissen abbilden. Sein Sohn und Nachfolger im Präsidentenamt, Kim Jong-il, stand hinter den baulichen Anstrengungen, die jedoch 1992 durch den Wegfall des einzigen Sponsors, der Sowjetunion, zu einem Ende kamen. Auch die nordkoreanische Wirtschaft geriet in der Folge der sowjetischen Perestroika ins Straucheln, so dass das Hotel ungewollt zum Symbol einer nationalen Pleite wurde. In den westlichen Industrienationen betitelte man es schnell spöttelnd als "Hotel des Verderbens" oder "Phantomhotel".

Schätzungen südkoreanischer Medien zufolge würde eine den heutigen Ansprüchen an Technik und Sicherheit entsprechende Sanierung und Fertigstellung bis zu zwei Milliarden US-Dollar kosten. Über einen etwaigen Fertigstellungstermin wurde noch nichts bekannt. Till Wöhler, Peking


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