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06.05.2024

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Schirmmütze für die Schweizer Botschaft

Berrel Kräutler Architekten in Singapur


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Es ist wenig überraschend, welche Einrichtungen sich an der Swiss Club Road im Norden Singapurs aufreihen. Neben dem namensgebenden Swiss Club Singapore mit diversen Sporteinrichtungen befindet sich die Schweizer Schule. Wenige Hausnummern entfernt davon errichtete man 1984 die Schweizer Botschaft. Da das in die Jahre gekommene Gebäude konstruktive und funktionale Mängel aufwies, fand 2019 ein offener Wettbewerb zu seiner Gesamtsanierung sowie Erweiterung statt. Berrel Kräutler Architekten (Zürich) konnten sich damals mit ihrem Entwurf gegen 53 weitere Büros durchsetzen. Vor Kurzem wurde der vom Bundesamt für Bauten und Logistik BBL in Auftrag gegebene Bau fertiggestellt.

Prägend für das Gebäude war auch schon zuvor sein quadratischer Grundriss, in dessen Mitte sich ein Innenhof befindet. Eine zuvor ausgesparte Ecke am Eingang füllten die Architekt*innen mit weiteren Räumlichkeiten, sodass das Quadrat komplettiert werden konnte. Zusätzlich ergänzten sie einen verglasten Konferenzraum mit abgerundeten Ecken, der einen deutlichen Konstrast zu der ansonsten eher geradlininigen Architektur setzt.

Ein weiterer, sehr viel prägnanterer Eingriff stellt jedoch die westliche Erweiterung des weißen Daches dar. Das nun wuchtige, weit auskragende Volumen markiert wie eine nach oben geklappte Schirmmütze den Eingang. Außerdem überdacht es den neuen Konferenzraum. Eine Wandscheibe, die auch das Dach trägt, separiert diesen Raum vom Eingangsbereich. Die Konstruktion besteht zudem aus in einem Stützenraster. Die Glasfassaden wurde im Zuge der Sanierung einen Meter weiter nach außen platziert.

Auf der Geschossfläche von rund 1500 Quadratmetern befinden sich neben dem neuen Konferenzraum Büroflächen für 30 Mitarbeiter*innen, die bandartig an den Stirnseiten angeordnet sind, eine Cafeteria und Aufenthaltsbereiche sowie Parkmöglichkeiten im Untergeschoss. Der Innenhof und das umliegende Grundstück wurden zwischen den Zufahrten und Wegen üppig – der Lage entsprechend – begrünt. Für die Außenraumgestaltung waren ORT AG für Landschaftsarchitektur (Zürich) verantwortlich. (gk)

Fotos: Khoo Guo Jie


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Kritiker | 07.05.2024 15:14 Uhr

Peinlich.

Ich dachte die geschmacklosen 90er wären endlich vorbei. Aber nicht nur das Design ist großväterlich sondern auch der Bau und Betrieb. Altenrepublikanische Energiedreckschleuder auf allen Ebenen halt. Aber die Auftraggeber, Architekten und jetzigen Nutzer betrifft es ja dann nicht mehr.

4

Also | 07.05.2024 15:04 Uhr

man

sollte den Architekten lassen, wie sie es geschaft haben einen absolut rationalen Grundriss mit zwei Gesten (das Dach und der gerundete "Pavillon") formal interessant erscheinen lassen. Das ist schon gutes, reflektiertes Design. Ich bin beeindruckt.

Der Rest: Detailfetischismus und Klimawandel ist egal. Klar, das ist alles dekadent und aus der Zeit gefallen. Sieht furchtbar kolonial aus.

Aber man darf ja auch mal ein bisschen über formales, ignorantes Handwerk freuen.

3

hariroser | 07.05.2024 11:25 Uhr

Mies in den Tropen

Schön, schweizer Perfektion, leider 10 Jahre zu spät.

Klima in Singapore:
Tagestemperatur 30° im Durchschnitt
12 Stunden Sonne pro Tag

Mies´scher Detailfetischismus, was Transparenz und Ästhetik betrifft. Alle Wände aus Glas, wenig Speichermasse, wenig diffussionsoffene Oberflächen. Das geht nur mit Klimaanlage.

Ist das die richtige Antwort in der heutigen Zeit?

2

arcseyler | 07.05.2024 09:41 Uhr

........

jetzt noch einen Dschungelgarten auf das robuste Dach und das Gebäude wäre heute angekommen.

1

name und namen | 06.05.2024 17:37 Uhr

design fügt sich gut in die natur ein

schön

 
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