Nachdem sich der Filmemacher Bernhard Sallmann in der Vergangenheit dokumentarisch mit der Lausitz und der Mark Brandenburg auseinandergesetzt hat, nimmt er das Publikum in seinem neuen Dokumentarfilm nun mit in das Berliner Umland. Sein aktueller Film Berlin JWD zeigt eine Abfolge von Orten, die im 19. Jahrhundert noch außerhalb der Stadtgrenzen Berlins lagen und zu jener Zeit ein beliebtes Ausflugsziel für die „proletarischen Massen“ der Hauptstadt darstellten. Längst sind sie nicht mehr “janz weit draußen", sondern als Industriezonen, Wohngebiete, Naturräume oder Infrastrukturanlagen Teil des Berliner Stadtgebietes.
Kommentarlos reihen sich die Spree Teltow Pyramide, das Heizkraftwerk Lichterfelde, der Technologiepark Adlershof und viele weitere Einstellungen und Räume aneinander – eine Bestandsaufnahme mit klarer Ästhetik, die nichts zu romantisieren und nichts zu dramatisieren versucht. Die Zuschauenden haben Zeit zu beobachten. Sie entdecken Interessantes und Gewöhnliches, Neues und Historisches, Schönes und Unschönes - alltägliche Situationen großstädtischer Agglomeration.
Der Film läuft derzeit und ab Februar unter anderen in den Berliner Kinos: Kino Krokodil, Tilsiter Lichtspiele und Kino Union Friedrichshagen. Außerdem zeigt das Zeughauskino Berlin aktuell eine Retrospektive der Dokumentarfilme von Bernhard Sallmann, darunter auch Berlin JWD. (sbm)
Berlin JWD
Bernhard Sallmann
Deutschland, 2022
Dokumentarfilm
74 min
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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arcseyler | 23.01.2023 16:21 Uhr.....
vielleicht zieht es uns in die Peripherie, die Natur, raus zu uns, um uns als ungeteilten Raum zu erleben, frei.
Die Stadt lediglich als Fragment.