Stampflehm, Gründach, Vogelhäuschen – nein, hier ist nicht von einem Ökohaus in Norddeutschland die Rede, sondern von einem neuen Schulgebäude in der französischen Ortschaft Noyers-sur-Serein im Département Yonne in Burgund. Den Wettbewerb für den Schulkomplex mit Kindergarten, Bibliothek, Kantine und verschiedenen Freizeitangeboten konnte das Pariser Büro Bernd Hoge Architectes für sich entscheiden, wie die Architekten gestern bekannt gaben.
Die Verbundschule passt sich halbkreisförmig der Landschaft an, öffnet sich mit der konkaven Seite nach Süden und schirmt so die Hofseite zur Straße hin ab. Das Gebäude soll in einer Senke gebaut werden, die begrünte Dachfassade ist von der Straße einsehbar und verschmilzt so homogen mit dem angrenzenden durch Agrarwirtschaft geprägten Landschaftsraum. Die Architekten planen den Schulbau als Holzrahmenkonstruktion mit einigen Elementen aus Stampflehm zur Verbesserung des Raumklimas.
Der Pausenhof ist in zwei Bereiche unterteilt: eine Hälfte gehört den Vorschülern (maternelle), die andere den Grundschülern (élémentaire). Die Grenze bildet eine Gartenlaube mit einem Vogelobservatorium auf dem Dach. Auch auf dem Gründach sollen jede Menge Vogelhäuschen installiert werden, die von den Kindern unter Anleitung gebaut werden sollen.
Zum Schulanfang 2013 soll die Schule fertig gestellt und eingeweiht werden, die Baukosten werden mit zwei Millionen Euro angegeben.
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Fachinformationen zum Bauen mit Lehm, zur Innenraumluftqualität und zu Schadstoffen unter www.baunetzwissen.de/Gesund-Bauen