Duisburg hat im Jahre 2005 die denkmalgeschützte Mercatorhalle aus den sechziger Jahren abgerissen und durch ein belangloses Veranstaltungszentrum ersetzt. Nun gibt es Planungen, an anderer Stelle der Duisburger Innenstadt, aber ebenfalls unter dem Namen „Mercator“, bestehende erhaltenswerte Bausubstanz abzureißen. Wieder trifft es Gebäude der Nachkriegsmoderne.
In dem so genannten „Mercator-Quartier“ in der Duisburger Innenstadt zwischen Oberstraße, Gutenbergstraße und Obermauerstraße befinden sich unter anderem drei Schulgebäude aus den fünfziger Jahren. Diese sollen nach Willen der Stadt aufgegeben und durch innerstädtische Wohnbebauung ersetzt werden. So jedenfalls sieht es ein „Masterplan Innenstadt“ von Norman Foster vor. Zumindest eine dieser Schulen, die markante Gottfried-Könzgen-Schule, ist jedoch augenscheinlich erhaltenswert.
Am 2. März wurde ein Wettbewerb für das „Mercator Quartier“ entschieden. Vorgegeben war eine „Nutzungsmischung aus Wohnen, Dienstleistung/Büro und Hotel/Gastronomie“. Die Jury, an der auch Duisburgs OB Adolf Sauerland teilnahm, kürte folgende Sieger:
1. Preis: Gewers & Pudewill GPAI, Berlin
2. Preis: Wick + Partner Architekten Stadtplaner, Stuttgart
3. Preis: Niemann + Steege mit Eller + Eller, rheinflügel severin und jbbug, Düsseldorf
In der Bewertung der Preisrichter heißt es zum Siegerentwurf: „Der Entwurf besticht durch ein sehr klares städtebauliches Konzept, das einerseits einen Blockrand formuliert und anderseits in der inneren Struktur die historischen Wegeverbindungen konsequent aufnimmt. Folgerichtig gibt es zwei sehr unterschiedliche Quartiersbilder: Eine sehr urban geprägte Außensicht und eine kleinteilige Struktur entlang der historischen Wege. Diese Atmosphären werden auch durch die bauliche Ausprägung gelungen akzentuiert."
Die Realisierung des Entwurfes soll schrittweise erfolgen. Zunächst muss ein Bebauungsplan beschlossen werden, dann soll das Quartier an Investoren vergeben werden.
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Schulrat | 11.03.2011 11:53 UhrKönzgen-Schule
Dieses herausgehobene Eingangsbauwerk erinnert an monumentale Zechen- und Fabrikbauten im Ruhrgebiet aus der ersten Phase der Industrialisierung. Hier hat der 50er-Jahre-Architekt (weiß jemand, wer das war?) eine subtile Adaption geleistet.
So etwas abreißen zu wollen ist völlig absurd. Aber was kann man von einem Herrn Sauerland anderes erwarten?